Duisburg. Die Sana Kliniken in Duisburg wollen 39 Beschäftigten ihrer Servicetochter zum Jahresende kündigen. Das ist die Begründung des Klinikkonzerns.

Die Sana Kliniken stellen ihren Service- und Logistikbereich neu auf und kündigen in Duisburg 39 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (26,7 Vollzeitstellen) zum 31. Dezember 2021. Sie sind bei der Tochtergesellschaft Sana DGS Pro Service GmbH angestellt, die in Duisburg 109 Mitarbeitende beschäftigt. Das bestätigte der Klinikkonzern auf Anfrage. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ist empört. „Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten für die Durchsetzung der Kapitalinteressen den Kopf hinhalten müssen“, so Angelika Wagner, Regionalgeschäftsführerin des DGB-Niederrhein.

Bundesweit will sich Sana von 1020 der insgesamt rund 2800 Angestellten in seiner Tochtergesellschaft trennen. Betroffen sind die Bereiche Service und Logistik (Hol- und Bringdienst, Patientenbegleitdienst, Info/Pforte/Empfang, Stationshilfsdienst, Wäscheservice, Archiv und Modulversorgung).

Nicht betroffen sollen die Reinigungsdienste sein, sie verbleiben in der Gesellschaft. Die Geschäftsführung habe dem Betriebsrat Verhandlungen über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan angeboten, teilte der Klinikkonzern mit.

Sana in Duisburg: Gesellschaft ist nicht ausreichend auf zukünftige Herausforderungen ausgerichtet

Die DGB-Regionalgeschäftsführerin Angelika Wagner kritisiert den geplanten Personalabbau in den Sana Kliniken Duisburg.
Die DGB-Regionalgeschäftsführerin Angelika Wagner kritisiert den geplanten Personalabbau in den Sana Kliniken Duisburg. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

„Die Anforderungen an die Dienstleistungsbereiche haben deutlich zugenommen und stellen sich zunehmend komplexer dar“, begründet Klaus Wiendl, Geschäftsführer der Sana DGS. Dort sei bisher „keine eindeutige fachliche Differenzierung oder gar Spezialisierung erfolgt“. Die Gesellschaft sei deshalb „nicht mehr ausreichend auf zukünftige Herausforderungen hin ausgerichtet“, so Wiendl weiter.

Erbracht werden sollen die Dienstleistungen künftig „in einer zukunftsorientierten Struktur“, so ein Unternehmenssprecher. Sana prüfe deshalb „auch auch externe Angebote und Problemlösungen zur Realisierung“. Es sei ausdrücklich nicht geplant, die Aufgaben auf das Pflegepersonal zu übertragen. Will heißen: Künftig werden die Dienstleistungen von einem externen Unternehmen eingekauft.

DGB verweist auf Millionengewinnen von Sana und kritisiert Kündigungspläne

Ihr sei als Grund für die Kündigungen Einsparung genannt worden, die durch das Pflegestärkungsgesetz verursacht würden, berichtet Angelika Wagner. Die Gewerkschafterin verweist auf den Sana-Konzerngewinn in Höhe von 66,3 Millionen Euro (in 2019). „Es darf nicht sein, dass ein Gesetz, welches die Bedingungen von Beschäftigten verbessert, nun der Grund dafür ist, dass die jetzt schon schlechter verdienenden Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz verlieren.“