Duisburg. 50 Prozent der künftigen Duisburger Erstklässler werden vor Schulstart eine Schuleingangsuntersuchung bekommen. Kinderärzte sollen einspringen.

Vor dem Start ins Grundschulleben ist für Kita-Kinder die Schuleingangsuntersuchung normalerweise Pflicht. Aber wie schon im vergangenen Jahr werden die Ärztinnen und Ärzte des Gesundheitsamtes Duisburg vor August 2021 kaum die Hälfte der angehenden Erstklässler gesehen haben.

Bis Stand 17. Juni wurden nach Angaben von Maximilian Böttner, Pressesprecher der Stadt, 2064 Einschulkinder untersucht. Zum Schuljahr 2021/22 werden 4854 Erstklässler erwartet. Bis zum Einschultermin im August werde demnach kaum die Hälfte der Kinder untersucht sein. Jene Kinder, die von den Schulen wegen besonderen Förderbedarfs gemeldet wurden, würden aber rechtzeitig einen Termin bekommen. Dazu gebe es eine enge Zusammenarbeit mit den Grundschulen, betont Böttner.

Viele Gründe für Engpässe bei den Schuleingangsuntersuchungen

Dass nicht alle Kinder durchgecheckt werden, hat mehrere Gründe. Die Ärzte des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes im Gesundheitsamt wurden während der Pandemie immer wieder zum Corona-Einsatz abgeordnet. Außerdem können durch die Hygieneauflagen weniger Kinder gleichzeitig eingeladen werden.

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Im vergangenen Jahr hatte sich die Stadt darauf konzentriert, vor allem auffällige Kinder einzuladen, etwa bei einem vermuteten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf oder vermuteter Rückstellung. In diesem Jahr wurde wieder gemäß des üblichen Einladeprozederes nach Geburtsmonat eingeladen, betont Böttner.

Auch die seit Jahren bestehende Personalnot bestärkt den Rückstau bei den Untersuchungen: Aktuell gibt es laut Stadt neun Ärztinnen und Ärzte, die sechs von neun Vollzeitstellen im Rahmen von Voll- und Teilzeitarbeit belegen. Ab September werden es zehn Ärztinnen sein, die 6,5 Vollzeitstellen ausfüllen. Aktuell sind zwei Vollzeitstellen und eine Teilzeitstelle in der Ausschreibung.

Niedergelassene Kinderärzte sollen vor der Einschulung helfen

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Zusätzlich würden aktuell Gespräche mit den niedergelassenen Kinderärzten in Duisburg stattfinden. Ziel ist, dass bei jenen Kindern, die nicht im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst untersucht werden, in den Kinderarztpraxen zumindest körperliche Defizite ausgeschlossen werden können bzw. schulrelevante Einschränkungen bezüglich möglicher Vorerkrankungen bei Einschulung bekannt sind. Hierzu will die Stadt informieren, wenn das Prozedere klar ist.

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