Duisburg. Digitaler Impfpass: Wann der Probebetrieb im Impfzentrum in Duisburg laut KV startet. Auch Ärzte sollen bald loslegen, was nicht jedem gefällt.

Apotheken stellen seit Montag, 14. Juni, digitale Impfpässe aus. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) sind in ihrem Zuständigkeitsgebiet mittlerweile auch vier Impfzentren in den durchgängigen Probebetrieb gestartet – in Düsseldorf, in den Kreisen Heinsberg und Wesel sowie im Oberbergischen Kreis. Das Impfzentrum in Duisburg soll nach aktuellen Planungen am Sonntag, 20. Juni, auf Probe loslegen.

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Zur Impfung ist nach Angaben der Stadt lediglich der Personalausweis, bestenfalls die ausgefüllten Impfunterlagen (Anamnesebogen, Einverständniserklärung, Aufklärungsbogen) sowie – sofern vorhanden – das Impfbuch mitzubringen. Dann werden im Impfzentrum allen, die das möchten, unmittelbar nach der Zweitimpfung beziehungsweise vollständigen Impfung die E-Zertifikate mit dem entsprechenden QR-Code ausgedruckt und mitgegeben. Mit dem QR-Code können alle relevanten Informationen auf dem Handy in entsprechende Apps wie die CovPass-App gespeichert und zum Beispiel bei Reisen oder Veranstaltungen vorgelegt werden.

Digitaler Impfpass: Bis Ende Juni Probebetrieb im Impfzentrum Duisburg

Der Probebetrieb dient laut KVNo vor allem dazu, Anpassungen und Optimierungen vornehmen zu können – im pragmatischen Ablauf wie dem Aufbau der Arbeitsplätze, dem Einrichten der Checkout-Schalter bis hin zum technisch reibungslosen Ablauf. Bis einschließlich Montag, 21. Juni, soll voraussichtlich die Hälfte der Impfzentren (14) im Bereich Nordrhein in den Probebetrieb gegangen sein. Ende des Monats sollen alle 28 nordrheinischen Impfzentren in den Echtbetrieb übergehen, das heißt: Bis dann soll alles reibungslos ablaufen.

Seit Donnerstag, 17. Juni, sollen zudem knapp 430.000 vollständig geimpfte Menschen, die online über die KV Nordrhein einen Termin gebucht haben, die Möglichkeit haben, sich ihre digitalen Impfzertifikate in ihrem Account herunterzuladen. Sie werden demnach darüber auch per E-Mail informiert.

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In den nächsten Wochen bekommen laut KV Nordrhein außerdem sukzessive über 560.000 Menschen ihre Zertifikate für (beide) Impfungen zugeschickt, die ihre Termine über die KVNo-Callcenter (116 117) gebucht haben und ebenfalls vollständig geimpft sind. Dies werde voraussichtlich bis Ende Juni dauern. Mit dabei seien auch alle diejenigen, die ihren Termin über die Kreise und Kommunen gebucht haben – also zum Beispiel bestimmte Berufsgruppen wie Polizei, Feuerwehr sowie Erzieherinnen und Erzieher – und deren Adressen der KV Nordrhein bereits vorliegen.

Das Impfzentrum für entsprechende Zertifikate nachträglich aufzusuchen, ist nach Angaben eines KV-Sprechers derzeit nicht geplant.

Ärzte sollen auch E-Zertifikate ausstellen

Voraussichtlich Ende Juni werden darüber hinaus nach Angaben der KVNo in den Arztpraxen die meisten Praxisverwaltungssysteme (PVS) ihr benötigtes Software-Update bekommen, damit auch dort die digitalen Impfzertifikate ausgedruckt werden können. Auch hier soll es im Vorfeld entsprechende Tests in einzelnen Praxen geben. Die Ärzte seien allerdings nicht verpflichtet, digitale Impfpässe auszustellen. Dies sei lediglich eine Option.

Welche Praxen in Duisburg mitmachen, ist noch unklar. Helmut Gudat etwa, Hausarzt in Meiderich und Vorsitzender der Duisburger KVNo-Kreisstelle, möchte auf Nachfrage der Redaktion erst einmal abwarten. „Ich brauche noch mehr Informationen, mehr Details“, so Gudat. „Wenn es umsetzbar ist, werden wir das selbstverständlich anbieten.“

„Ich bin kein Passamt“

Olaf Nedden, Hausarzt in Friemersheim, hat seine Bereitschaft schon signalisiert. Sein Kollege Axel Heidböhmer hat dagegen bereits sein Veto mit Verweis auf den jetzt schon hohen Arbeitsaufwand zum Beispiel durch die Impfungen eingelegt. „Ich muss mich auch noch um kranke Menschen kümmern“, stellt der Arzt in Rumeln klar. „Außerdem bin ich kein Passamt.“

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So sehen die EU-Covid-19-Zertifikate aus. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer