Duisburg. Die Wasserschutzpolizei hat ein neues Boot. Am Mittwoch wurde die „WSP 11“ in Duisburg-Homberg getauft. Welche Besonderheiten das Boot hat.
Mit einem lauten Knall zerplatzte die Sektflasche der Marke „Jules Mumm“ am Bug des neuen Streifenbootes der Wasserschutzpolizei. Polizeipräsidentin Elke Bartels hatte den Bogen raus, schließlich war das neue Rheinstreifenboot nicht das erste Wasserfahrzeug, das sie auf diese Weise nach alter seemännischer Tradition in Dienst stellte.
Auch NRW-Innenminister Herbert Reul war an dem sommerlichen Mittwochvormittag zum Homberger Eisenbahnhafen gekommen, um den feierlichen Tauf-Akt in offizieller Mission zu begleiten. Ihm oblag es, durch den Austausch des Wimpels der Hersteller-Werft gegen die NRW-Flagge zu dokumentieren, dass das neue Boot nun in den Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen übergegangen ist.
Wasserschutzpolizei: Heimathafen für das Schiff wird Emmerich
Der Name des neuen Streifenbootes, das im Bereich zwischen der niederländischen Grenze und Emmerich überwacht, lautet ziemlich unspektakulär „WSP 11“. Die Boote sind auf diese Weise durchnummeriert, zwölf davon verrichten davon derzeit auf dem Rhein ihren Dienst, dazu zählen noch zehn weitere Schiffe, die auf den Kanälen, der Weser und der Ems im Einsatz sind.
Die „WSP 11“ wird in Emmerich – dort befindet sich auch ihr Heimathafen – stationiert sein, gehört aber, wie alle Boote der dem Duisburger Polizeipräsidium angegliederten Direktion der Wasserschutzpolizei NRW.
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Kirchlicher Beistand für die Besatzung
Zu einer richtigen Taufe gehört auch kirchlicher Beistand. Aus diesem Anlass hatte sich der im Ruhrorter Hafen bekannte Schiffspfarrer Frank Wessel den Talar übergezogen. Wessel segnete die dreiköpfige Besatzung. Er begleitete den seelsorgerischen Akt mit der seemännischen Version des Psalms 23, die in Abänderung des Originaltextes mit dem Satz „Der Herr ist mein Lotse“ beginnt. Seine kleine Predigt schloss er mit dem Satz: „In Gottes Namen...Allzeit gute Fahrt“ und überließ damit das neue Streifenboot endgültig seiner eigentlichen Bestimmung.
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Die „WSP 11“ ersetzt die alte „WSP 11“, die seit 1993 treu auf dem Rhein „Dienst geschoben“ hat. Polizeihauptkommissar Helmut Lemme, der bei der Wasserschutzpolizei für die Bootstechnik zuständig ist, erläuterte, dass die Lebenszeit eines Einsatzbootes heute mit 20 – „maximal 25“ – Jahren veranschlagt wird. Die „alte“ WSP 11 verließ 1993 die Werft, war rund 28 Jahre im Dienst. Lemme: „Nach so langer Laufzeit wird die Beschaffung der Ersatzteile ein großes Problem.“
NRW-Innenminister Herbert Reul: WSP 11 ist ein „absolutes Top-Boot“
Jetzt steht der NRW-Wasserschutzpolizei laut Minister Reul ein „absolutes Top-Boot“ zur Verfügung. Das auf der im niedersächsischen Barßel-Rekenfeld ansässigen „Siemer Jachtservice-Werft“ gebaute Streifenboot ist mit modernster Technik ausgerüstet. Dank zweier leistungsstarker 450-PS-Motoren können Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erreicht werden. Dabei werden die derzeit gültigen Abgasnormen unterboten. Das Boot ist über 17 Meter lang und wiegt knapp 16 Tonnen.
Zur technischen Ausstattung gehören zudem eine Infrarotkamera, die die Suche nach Vermissten auch im Dunkeln sicherstellt, und ein Seitensichtsonar, um den Grund des Rheins nach Gegenständen abzusuchen. Die Radar- und Ruderanlage entspricht dem neusten Stand der Technik. Gekostet hat die neue „WSP 11“ insgesamt 1,5 Millionen Euro.