Duisburg. Der Corona-Check zeigt: In der Krise hegen einige den Wunsch nach räumlicher Veränderung. So erlebte eine Duisburger Familie einen Corona-Umzug.
Die Corona-Pandemie stärkt in Duisburg den Wunsch nach einem Umzug. Das ist das Ergebnis einer Umfrage dieser Redaktion im Zuge des Corona-Checks. So würde gerne fast jeder fünfte Befragte (17,23 Prozent) seine Wohnsituation wegen der Krise verändern wollen. In Mülheim (12,54 Prozent) ist der Anteil im Vergleich geringer, in Moers hegt den Wunsch nach einer Veränderung der Wohnsituation nicht mal jeder zehnte Befragte (7,86 Prozent).
Klar ist: Seit Ausbruch der Pandemie haben die eigenen vier Wände an Bedeutung gewonnen. So häufig wie noch nie zuvor werden Abende und Wochenenden zuhause verbracht. Mit Homeoffice sind manche mitunter den ganzen Tag in der Wohnung. Der Wunsch, sich zu vergrößern, ist bei vielen dann der Treiber in der Pandemie.
So erlebte eine Duisburger Familie einen Umzug während Corona
So war es auch bei dem Duisburger Marcel Kaeber, seiner Verlobten und den drei Kindern. Die ersten Corona-Monate verbrachte die Familie aus Wanheimerort auf 68 Quadratmetern. Mehr Platz musste dringend her. Ende Januar – und nach einigen Absagen – hat es dann endlich geklappt und im Viertel wurde eine Wohnung über zwei Etagen und mit 110 Quadratmetern gefunden.
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Schon vor Corona war ein Umzug im wahrsten Sinne des Wortes ein Kraftakt. Freunde, die als Möbelpacker agieren, waren stets willkommen. Doch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren werden ansonsten alltägliche Gefälligkeiten zu wahren Problemen. „Wir haben uns so wie es ging helfen lassen. Ich habe zwei linke Hände“, sagt der 34-Jährige. Und so musste etwa der Schwiegervater mit anpacken.
Umzug: Diese Regeln gelten aktuell in Duisburg
Wer aktuell in Duisburg umzieht, für den gilt: Maximal ein Helfer aus einem weiteren Haushalt ist erlaubt, denn auch ein Umzug fällt unter die Kontaktbeschränkungen. Eine Ausnahme stellen vollständig geimpfte Umzugshelfer dar. Uneingeschränkt helfen dürfen alle im Haushalt lebenden Personen sowie professionelle Umzugsfirmen. Diese erleben nach Angaben des Bundesverbandes Möbelspedition und Logistik in der Corona-Krise eine erhöhte Nachfrage von Privatpersonen.
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Mit dem Umzug alleine ist es jedoch nicht getan. Bei Möbeln waren bestellte Waren nicht vorrätig oder hatten lange Lieferzeiten, berichtet Marcel Kaeber. Wandfarbe und Tapeten mussten mit Click & Collect bestellt werden, ein Besuch im Baumarkt war nicht möglich. „So haben wir mal zwei Tage auf neues Material gewartet.“ Weil die Kita geschlossen war, waren auch die Kinder bei den Renovierungen stets dabei. „Das war alles sehr stressig“, erklärt der Paketfahrer.
Ummelden: Alle Termine beim Bürgerservice schnell ausgebucht
„Mit der Ummeldung hat es immer noch nicht funktioniert“, ärgert sich der 34-Jährige. Die nur online und bis zu sechs Wochen im Voraus angebotenen Termine beim Bürgerservice der Stadt seien immer sofort ausgebucht. Auch ein Test am 17. Mai zeigte keine Verfügbarkeiten für Mai und Juni.
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„Aufgrund der hohen Terminnachfrage kann es vorkommen, dass Termine auch in dem Buchungszeitraum von sechs Wochen ausgebucht sind“, heißt es auf der Bürgerservice-Seite der Stadt. Wie die Stadt auf Anfrage bereits Anfang Mai mitteilte, werden morgens zwischen 6.30 Uhr und 7 Uhr etwa 900 Termine täglich für die verschiedenen Anliegen des Bürgerservices freigeschaltet. Glück hatte Kaeber bei der Vergabe aber noch nicht.
Trotz der Strapazen durch den Umzug – die Familie ist im neuen Domizil glücklich. „Wir haben uns eingelebt und die Kinder haben eigene Zimmer“, sagt der Familienvater erfreut. So schnell soll deshalb kein Umzug mehr folgen, schon gar nicht unter Corona-Bedingungen.
>> DAS IST DER CORONA-CHECK
Im Rahmen des Corona-Checks hat diese Redaktion Leserinnen und Leser zu den Auswirkungen der Krise auf ihr Leben befragt. Insgesamt haben 4153 Duisburgerinnen und Duisburger an der Befragung teilgenommen.