Duisburg-Neudorf. Ariane Zimmermann arbeitet als Prozessmanagerin bei der Targo-bank in Duisburg. Warum sie sich nach Feierabend zur Yogalehrerin weiterbildete.
Ariane Zimmermann kommt im Business-Outfit ins Yogastudio. Sie arbeitet als Prozess-Managerin bei der Targobank. Das vergangene Corona-Jahr, das bei vielen Menschen Pläne ausbremste und ganz anders lief als gedacht, hat die 43-Jährige dafür genutzt, sich einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen: Sie machte eine Ausbildung zur Yogalehrerin. Inzwischen unterrichtet sie sogar.
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„Mit Yoga habe ich 2011 begonnen. Ich hatte Rückenschmerzen und eine Trennung hinter mir. Ich wollte endlich wieder etwas für mich tun und in Kontakt mit mir kommen“, blickt Ariane Zimmermann zurück und meldete sich zunächst für einen Kursus „Therapeutisches Yoga“ an. Für die 43-Jährige war es eine neue Erfahrung, wieder Zeit für sich zu reservieren. „Meine Kinder haben ihre Hobbys und sind beide sehr sportlich. Wir waren fast jedes Wochenende in der Sporthalle, da war es gut, etwas Neues zu finden.“ Nach den ersten Stunden dann die Erkenntnis: „Wow, das ist ja Wahnsinn, was man alleine mit der Atmung erreichen kann, und wie sich der Fokus verändert.“
Lehrgang des Duisburger Yogastudios umfasst 200 Unterrichtsstunden
Ariane Zimmermann intensivierte ihr Training, lernte verschiedene Yoga-Richtungen kennen, besuchte Kurse im Studio Yoagna und merkte: „Ich möchte Yoga mehr Raum geben.“ Schon vor einigen Jahren spielte sie mit dem Gedanken, sich nicht nur für den Beruf weiterzubilden und im Business-Kontext weiter zu entwickeln, sondern vielleicht selbst Lehrerin zu werden. Schließlich wurde sie von der Studioleiterin Nica Agapova angesprochen, ob sie bei einem Lehrgang mitmachen wolle.
„Die Ausbildung hat genau das ausgelöst, was ich mir so erhofft habe: Eine tiefe Liebe zum Yoga, den Wunsch weiter zu lernen, so viele Herzensmenschen zu treffen und Yoga als festen Bestandteil meines Alltags an andere weiterzuvermitteln.”
Zwischendurch, gibt sie zu, gab’s aber auch Zweifel: 200 Stunden umfasst der Unterricht. Von Simon Borg-Olivier bekamen die Frauen sämtliche Kenntnisse zur Physiologie des Menschen vermittelt - auf Englisch. „Das ist schon anspruchsvoll und zwischendurch gab’s Situationen bei der Yoga-Praxis, bei denen ich wirklich verkopft war, ob meine Körperhaltung so richtig ist. So eine Ausbildung macht man nicht mal so nebenbei.“ Dabei sei bei dem Stil, der im Duisburger Studio unterrichtet wird, wichtig, dass sich die Positionen auch gut für einen selbst fühlen. „Ich finde das immer sehr schön, wenn ich in meinen Kursen sehe, wie die Frauen danach zur Ruhe kommen.“
Erste Unterrichtspraxis gesammelt
Während der Ausbildung haben Ariane Zimmermann und die anderen erfahren, wie man eine Kursusstunde aufbaut, wann Ruhephasen oder anstrengende Elemente eingebaut werden sollten. In den vergangenen Wochen hat sie dann probehalber Stunden vertreten und so ihre eigenen Erfahrungen als Lehrerin gesammelt - alles online, natürlich. „Wir haben den Teilnehmern gesagt, dass wir die Ausbildung gemacht haben und nun Praxiserfahrung sammeln. Die Resonanz war positiv.“
Nun ist sie gespannt, wie alles wird, wenn die Kurse wieder vor Ort stattfinden können. „Ich würde mir wünschen, dass nach der Corona-Pandemie nicht alle wieder in ihren alten Trott zurückfallen, sondern vielleicht weiterhin auf ihre Bedürfnisse achten und entschleunigen.“
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Nica Agapova erklärt: „Gerade in Zeiten von Corona ist bei vielen Menschen der Wunsch nach einer Änderung im Lebensstil da.” Sie bietet ab August wieder einen neuen Lehrgang an. „Die Wege zu finden, die gut für einen sind und gesund machen, auf die man sich eine Zeit lang voll konzentrieren kann, genau das bietet einem die Kompakt-Ausbildung.“
>> Anmeldung für den nächsten Lehrgang möglich
Wer schon länger Yoga praktiziert, kann sich ab sofort für die Yoga-Lehrerausbildung anmelden. „Fundiert und undogmatisch soll diese sowohl live als auch online erfolgen“, heißt es in der Beschreibung. Die Stunden sind auf sieben verlängerte Wochenenden innerhalb von sechs Monaten verteilt. Der Unterricht startet im August.
Die Gruppe ist auf maximal zwölf Teilnehmer beschränkt. Wer mitmacht, lernt etwas über die Geschichte und Philosophie von Yoga, Anatomie, Meditation und wie man seinen eigenen Stil findet. Nähere Informationen gibt’s im Netz: www.yoagna.de