Duisburg-Dellviertel. So viel Geld investieren Stadt und Duisburger Verkehrsgesellschaft in den nächsten Monaten, damit Haltestellen barrierefrei werden.

Die Haltestelle U 79 wird umgebaut und soll barrierefrei werden. Rund 3,3 Millionen Euro werden investiert – die Bauarbeiten sollen noch in diesem Monat beginnen. Das Land NRW übernimmt 90 Prozent der Kosten. Den Rest, nämlich 337 000 Euro, muss die Stadt als Eigentümerin der Haltestellen aufbringen.

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Kernstück der neuen Haltestelle an der Kreuzung Düsseldorfer Straße/Sternbuschweg wird ein barrierefreier Mittelbahnsteig. Zusammen mit der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) will die Stadt nach und nach die Barrierefreiheit aller Haltestellen der Linie U79 ausbauen. Dies berichtet DVG-Sprecherin Kathrin Naß. Zwischen 2019 und 2020 hat bereits die Station „Im Schlenk“ neue Gleise und Bahnsteige erhalten. Nun ist die Haltestelle Grunewald an der Reihe, die vor allem von der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung genutzt werde.

Haltestelle „Im Schlenk“ in Duisburg-Wanheimerort ist bereits umgebaut

Im Gegensatz zu „Im Schlenk“, wo die Haltestelle hinter die Kreuzung verlegt wurde und es entsprechende Proteste von Anwohnern gab, bleibt der Stopp Grunewald dort, wo er ist. Die Arbeiten beginnen Mitte des Monats, denn für den eigentlichen Umbau müssen Änderungen an den darunter verlaufenden Kanälen vorgenommen werden. Erst Mitte August soll dann der Neubau des Haltepunkts starten. Die Stadt und die DVG rechnen – abhängig von witterungsbedingten Einschränkungen wie Bodenfrost und extremer Hitze – mit einer Bauzeit von sechs Monaten.

Wer bisher mit dem Kinderwagen oder Rollator unterwegs war, für den war der Ausstieg am Grunewald umständlich.
Wer bisher mit dem Kinderwagen oder Rollator unterwegs war, für den war der Ausstieg am Grunewald umständlich. © WNM | Foto: RR

Zwischen August und September tauschen die Arbeiter zunächst die Gleise in Fahrtrichtung Düsseldorf aus, von Oktober bis Dezember in Richtung Duisburg. Jeweils 380 Meter Schienen werden verlegt. Parallel entsteht der neue Mittelbahnsteig. Er wird auf Einstiegshöhe zu den Straßenbahnen liegen, die hier künftig halten werden. Insgesamt ist er 60 Meter lang und 4,80 Meter breit. Die DVG will so die Bedingungen insbesondere für Menschen mit Behinderungen verbessern.

Arbeiten sollen 2022 abgeschlossen sein

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte regte Thomas Volkmann (Grüne) an, entlang der Haltestelle einen Zaun aufzubauen. Dieser könne verhindern, dass zum Beispiel Fußballfans bei Heimspielen des MSV Duisburg, die Straße und Gleise überqueren, ohne die Ampel zu nutzen.

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Bis zum Februar 2022 sollen alle restlichen Arbeiten erledigt sein, zum Beispiel erhält die Haltestelle zwei neue Wartehäuschen und ein taktiles Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung. Installiert werden außerdem neue, elektronische Anzeigetafeln.

Anwohner, Fahrgäste und Verkehrsteilnehmer müssen zwischenzeitlich mit Einschränkungen rechnen. An insgesamt drei Wochenenden soll es einen Schienenersatzverkehr geben. Ebenso muss die Düsseldorfer Straße dann für eine Fahrtrichtung voll gesperrt werden. Wann genau, steht noch nicht fest.

>> Weitere Haltestelle werden umgebaut

Auch der Umbau weiterer Haltestellen ist schon in Planung: Behindertengerecht ausgebaut werden sollen als nächstes die Stationen Karl-Jarres-Straße, Kulturstraße und Platanenhof.

Die Haltestelle Steinsche Gasse wird ebenfalls barrierefrei umgebaut.
Die Haltestelle Steinsche Gasse wird ebenfalls barrierefrei umgebaut. © FUNKE Foto Services | Foto: Fabian Strauch

In der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte haben die Politiker zudem den barrierefreie Umbau des Haltepunktes „Steinsche Gasse“ beschlossen. Nachgerüstet werden zwei Aufzugsanlagen sowie ein Blindenleitsystem. Wegen des baulichen Zustandes ist ein Aufzug von der Straßenebene am Friedrich-Wilhelm-Platz zur darunterliegenden sogenannten Verteilerebene Nord vorgesehen. Ein weiterer entsteht auf der Verteilerebene Nord und führt hinunter zum Bahnsteig. Zudem werden die Rampen erneuert.

Die Gesamtkosten für die „Steinsche Gasse“ betragen 2,3 Millionen Euro. Eine Förderung, die 90 Prozent der Summe betragen soll, wurde beim Land beantragt.