Duisburg. Wegen Vergewaltigung steht ein Duisburger (31) vor dem Landgericht. Er soll der Freundin seiner Frau in deren Wohnung in aufgelauert haben.
Auf eine 34-jährige Frau soll am Vormittag des 17. November 2020 eine schlimme Überraschung gewartet haben: Als sie ihre Wohnung in Meiderich betrat, nachdem sie die Kinder zur Schule gebracht hatte, wartete dort der Lebensgefährte einer guten Freundin. Und soll über sie hergefallen sein. Der 31-jährige steht nun wegen Vergewaltigung vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz.
Die Anklage wirft ihm vor, sich mit einem Schlüssel Zugang zu der Wohnung verschafft haben soll. Als die Frau auftauchte, soll er sie überwältigt haben. Der 31-Jährige soll die Frau in deren Schlafzimmer gewaltsam entkleidet, ihre Hände mit dem Gürtel eines Bademantels gefesselt und sie dann vergewaltigt haben. „Wenn du nicht aufhörst zu schreien, bringe ich dich um“, soll der Angeklagte gedroht haben.
Duisburger will Affäre mit der Hauptbelastungszeugin gehabt haben
Wie der Mann an einen Schlüssel für die Wohnung kam, lässt die Anklage offen. Denkbar wäre, dass er ihn sich bei einem der zahlreichen Treffen der 34-Jährigen mit seiner Lebensgefährtin stahl, um einen Nachschlüssel machen zu lassen oder zumindest einen geeigneten Abdruck dafür. Denkbar aber auch, dass die Meidericherin ihm den Schlüssel schlicht und einfach selbst gab.
Das behauptet zumindest der Angeklagte. Er habe eine Affäre mit der Frau gehabt. „Wir haben uns in den Monaten zuvor bei mindestens 20 Gelegenheiten zum Sex getroffen.“ Auch am 17. November 2020 sei es einvernehmlich zum Geschlechtsverkehr gekommen. Dass er während der Ermittlungen nur von dem einen Treffen am Tattag sprach, habe einen ganz einfachen Grund: „Ich wollte, dass meine Frau mir die Affäre verzeiht.“ Denn mit seiner Lebensgefährtin ist er seit 12 Jahren zusammen. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder.
Lebensgefährtin des Angeklagten: „Sie war eine sehr gute Freundin.“
„Sie war eine sehr gute Freundin“, so die 34-jährige Lebensgefährtin im Zeugenstand. Seit Kindesbeinen kannten sich die beiden gleichaltrigen Frauen, waren schon Schulfreundinnen gewesen. „Mit 16 hat sie einen meiner Cousins geheiratet.“ Doch seit dem Vorfall habe sich die Frau von ihr abgewandt. „Sie redet nicht mehr mit mir.“ Sie habe vorher nichts von der Affäre gewusst, so die Zeugin. „Aber mir ist aufgefallen, dass mein Mann mir gegenüber kälter geworden war.“ Sie habe aber nicht weiter darüber nachgedacht: „Zu der Zeit war ich selten Zuhause, weil ich meine schwerkranke Mutter pflegen musste.“
Die 34-Jährige soll am nächsten Verhandlungstag Mitte Mai vernommen werden. Nach bisheriger Planung soll das Verfahren auch am gleichen Tag abgeschlossen werden.