Duisburg. In Duisburg gibt es derzeit keine Corona-Ambulanz wie in Essen. So wird Patienten mit Langzeit-Folgen in Duisburger Krankenhäusern geholfen.

Die Duisburger Krankenhäuser haben aktuell alle Hände voll mit der Akutversorgung der Corona-Patienten zu tun. Dennoch rückt auch die Nachbehandlung mehr in den Fokus - die Corona-Ambulanz der Uniklinik Essen ist allerdings in dieser Form recht einzigartig.

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Im Helios Klinikum Duisburg wurden bisher knapp 1000 Covid-Patienten behandelt, teilt Sprecherin Caroline Mackert mit. „Viele Betroffene behalten nach durchgemachter Akuterkrankung teilweise anhaltende Beschwerden über Wochen bis Monate. Die Symptome zeigten sich dabei sehr unterschiedlich und reichen von Fatigue-Syndromen über Entzündungsreaktionen bis hin zu Lungenschäden, anhaltenden Atemwegsbeschwerden und Veränderungen an verschiedenen Organen bei schweren Verläufen“, beschreibt sie. „Für all diese Patienten existiert eine strukturierte Nachsorge in den ersten acht bis zwölf Wochen, die die Gesamtbetrachtung verschiedener Abteilungen mit einschließt. Je nach Krankheitsbild werden dabei unter anderem die Kardiologie, Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, die Psychosomatische Medizin und Psychotherapie einbezogen“, so Mackert.

Helios Klinikum Duisburg hat bisher rund 1000 Corona-Patienten behandelt

Diese Patienten erhielten unmittelbar nach ihrer Entlassung Folgetermine. Gerade bei Patienten, die beispielsweise mit einer Sauerstofftherapie in die ambulante Betreuung übergeben würden, sei zudem eine Nachkontrolle unerlässlich. „Wir stehen den ambulanten Versorgern für eine Mitbeurteilung zur Verfügung.“

Sollte sich der Zustand nach einer Corona-Erkrankung bei den Patienten wieder verschlechtern, sind die Krankenhäuser gewappnet - ansonsten sollen in Duisburg die Hausärzte erste Ansprechpartner sein.
Sollte sich der Zustand nach einer Corona-Erkrankung bei den Patienten wieder verschlechtern, sind die Krankenhäuser gewappnet - ansonsten sollen in Duisburg die Hausärzte erste Ansprechpartner sein. © FUNKE Foto Services | Foto: Lars Fröhlich

Prof. Dr. Valentin Fuhrmann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin im Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Fahrn, erklärt: „Derzeit bietet unser Klinikum keine strukturierte Nachsorge an, jedoch kann bei Beschwerden, nach entsprechender Zuweisung über den Hausarzt, jederzeit eine weiterführende Abklärung erfolgen. „In Notfällen ist unserer zentrale Notaufnahme 24 Stunden täglich 365 Tage im Jahr verfügbar.“

In den Sana Kliniken Duisburg wurden bisher insgesamt mehr als 400 Covid-Patienten versorgt, davon über 80 im Intensivbereich. „Die Patienten werden nach ihrer Entlassung von niedergelassenen Ärzten weiter versorgt“, beschreibt Krankenhaus-Sprecherin Ute Kozber das weitere Vorgehen. „Sollte im weiteren Verlauf eine stationäre Behandlung erforderlich sein, stehen wir in Absprache mit den niedergelassenen Ärzten hierfür jederzeit zur Verfügung.“