Duisburg. Eine Studie prüft die Reaktivierung der Walsumbahn. Jetzt gibt es erste Ergebnisse zum Anschluss an das VRR-Netz und zur möglichen Taktung.
In wenigen Jahren soll die Walsumbahn wieder durch den Duisburger Norden fahren. Darüber herrscht Einigkeit, auch wenn eine Kosten-Nutzen-Analyse noch aussteht. Ihr genauer Verlauf ist dagegen offen. Seit einigen Monaten prüfen Spezialisten im Rahmen einer Machbarkeitsstudie, wie die Strecke an das bestehende Nahverkehrsnetz angebunden werden könnte. Jetzt gibt es erste Ergebnisse.
Mit der Studie wurde die SMA und Partner AG beauftragt, ein Beratungsunternehmen für öffentlich-rechtliche und private Verkehrsbetriebe. Das Unternehmen hat dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) Ende Januar vier Varianten für die Anbindung der Walsumbahn vorgestellt. Das geht aus einem Dokument hervor, dass jetzt im Mobilitätsausschuss des Kreises Wesel diskutiert wurde.
Walsumbahn: Anschluss an die Linien S 3 und RB 31 kommt in Betracht
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Der VRR betont, dass es sich bei diesen Varianten um Planspiele handelt. VRR-Sprecher Dino Niemann erklärt auf Nachfrage: „Die Machbarkeitsstudie soll im Sommer fertig sein und wird dann eine konkrete Empfehlung enthalten.“ Doch ein Blick auf das um Oberhausen herum verlaufende Streckennetz lässt schon jetzt Spekulationen zu, welche bereits bestehende Linie auf die Trasse nach Hamborn und Walsum verlängert werden könnte.
Fest steht nur eines: Besteht die Walsumbahn den Kosten-Nutzen-Test, wird sie auf der Strecke verkehren, die sie schon vor ihrer Stilllegung im Jahr 1983 bedient hat. Sie soll dann Oberhausen wieder mit dem rechtsseitigen Niederrhein verbinden, durch Duisburger Stadtgebiet mit Stationen in Overbruch, Alt-Walsum, Fahrn, Marxloh/Hamborn und Neumühl.
Wie es nach dem Halt in Oberhausen Hbf weitergeht, hängt vom Ergebnis der Studie ab. Für die im Dokument gelisteten Varianten wurden Führungen nach Essen und Moers untersucht. Das legt nah, dass die S 3 und die RB 31 für die Walsumbahn in Betracht kommen.
S 3 und RB 31 könnten auch im Wechsel in den Duisburger Norden fahren
Die Linie S 3 fährt im 30-Minuten-Takt zwischen Oberhausen und Hattingen, mit weiteren Halten in Mülheim, Essen und Bochum-Dahlhausen. Würde eine der Varianten mit Führung nach Essen gewählt, könnte die Walsumbahn hieran angeschlossen werden, also als S 3 verkehren.
Eine Führung nach Moers könnte bedeuten, dass die RB 31 nicht mehr nur zwischen Moers und Duisburg Hbf, sondern von Duisburg Hbf weiter nach Oberhausen und von dort auf die Strecke der Walsumbahn verlängert würde. Fahrgäste im Duisburger Norden würden also in eine RB 31 steigen.
Zudem wurde untersucht, ob es möglich wäre, S 3 und RB 31 beide – im stündlichen Wechsel – auf die Walsumbahntrasse durchzuführen. So könnte die S 3 pro Stunde einmal zwischen Hattingen und Oberhausen, und einmal zwischen Hattingen und Walsum/Niederrhein verkehren, sinngemäß würde auch die RB 31 nur bei jeder zweiten Fahrt bis dorthin fortgeführt.
Durchführung der Walsumbahn nach Düsseldorf unwahrscheinlich
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Lothar Ebbers, Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn NRW, hält eine Anbindung an die S 3 für am realistischsten. „Wichtig ist ja auch, dass man keine Fahrgäste von anderen Linien wegnimmt“, sagt Ebbers mit Hinblick auf die RB 31, die dann zwischen Duisburg und Oberhausen auf einer Strecke fahren würde, auf der bereits zwei Regionalbahnen und vier Linien des Regionalexpress verkehren.
Zudem weist Ebbers darauf hin, dass eine Fortführung der Walsumbahn von Oberhausen nach Duisburg Hbf auch der Straßenbahnlinie 903 viele Fahrgäste kosten könnte. Er sagt: „Es sollen Fahrgäste gewonnen, nicht umverteilt werden.“ Zudem betont der Bahnexperte, wie wichtig die nun folgende Kosten-Nutzen-Analyse dieser Varianten sei: „Es muss ausreichend Bedarf da sein.“
Eine Durchführung der Walsumbahn nach Düsseldorf wird wohl nur schwer umsetzbar sein; diese Lösung taucht in den vier Varianten gar nicht mehr auf. Ein Anschluss an die S 1 wäre demnach nur durch Auslassen von Halten zwischen Duisburg und Düsseldorf-Flughafen möglich. Und eine Anbindung an die Ratinger Weststrecke würde ein zusätzliches Gleis vom Duisburger Hauptbahnhof bis Kaiserberg erfordern – letzteres wäre nur mit einem Abriss von Wohnhäusern in Duissern möglich.