Duisburg/Moers. Mit 30 Männern im Schlepptau ist ein Duisburger zu einem Gespräch mit einem Moerser erschienen. Es kam zu einer Schlägerei. Fall nun vor Gericht.
Um eine Streitigkeit zu klären, sollen sich ein 20-Jähriger aus Huckingen und ein nicht viel älterer Moerser am 7. Februar auf einem Parkplatz in Moers verabredet haben. Laut Anklage soll abgesprochen gewesen sein, dass beide Kontrahenten mit je vier Begleitern kommen würden. Doch fünf junge Männer aus Moers und Kamp-Lintfort sollen sich plötzlich 30 Angreifern gegenüber gesehen haben, die der Huckinger mobilisiert haben soll. Nun steht er wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz.
Duisburger soll mit 30 Männern in Moers vorgefahren sein
Die Anklageschrift schildert eine filmreife Szene: Als die fünf 21 bis 23 Jahre alten Geschädigten sich am Treffpunkt, einem Parkplatz an einem Sportzentrum in Moers-Rheinkamp einfanden, brausten plötzlich mehrere Autos heran. Heraus sprangen etwa 30 Männer, bewaffnet mit Schlagstöcken, Baseballschlägern und Schlagringen. Der Moerser soll dem Huckinger einen Faustschlag versetzt haben, was in seiner Lage vielleicht nicht die klügste Reaktion war.
Denn für den Angeklagten und seine 30 Begleiter soll das das Signal dazu gewesen sein, auf die fünf Widersacher loszugehen. Sie sollen mit Fäusten und Baseballschlägern auf sie und auf das Auto, mit dem das Quintett gekommen war, eingeschlagen haben. Die Geschädigten kamen mit Prellungen davon. Das Auto trug zahlreiche Dellen davon und verlor Scheiben und Außenspiegel.
Gericht muss nun Zeugen vernehmen
Doch der Angeklagte ist sich keiner Schuld bewusst. „Da war ein junges Mädchen, dass sich weinend hilfesuchend an mich wandte“, berichtete er vor dem Jugendschöffengericht. Die junge Dame sei verzweifelt gewesen, weil der Moerser und ein anderer Junge bösartig über sie geredet hätten. „Ich habe telefonisch nur ganz höflich darum gebeten, dass die mit solchen Redereien aufhören sollen“, beteuert der 20-Jährige.
Daraufhin, so der Angeklagte weiter, sei er telefonisch bedroht und beleidigt worden. Schließlich sei das Treffen vereinbart worden. Er sei auch dorthin gefahren. Doch als er auf dem Parkplatz von einem Mann mit einer Pistole bedroht worden sei, habe er schleunigst das Weite gesucht. „Auch danach gab es noch Bedrohungen gegen mich und meine Familie. Ich habe Angst vor einer Rache-Aktion.“ In dem Verfahren müssen nun zahlreiche Zeugen vernommen werden. Es soll Mitte März abgeschlossen werden.