Duisburg. Ein 22-jähriger Duisburger soll ein Auto als Waffe gegen eine Frau eingesetzt haben. Außerdem klaute er Autos: auf ebenso dreiste wie simple Art.
Sein Auto als Waffe eingesetzt haben soll ein 22-jähriger Duisburger, der vor dem Amtsgericht Duisburg steht. Außerdem soll er Autos gestohlen und Kfz-Kennzeichen geklaut haben. Insgesamt werden ihm 16 Straftaten vorgeworfen.
Zum schwerwiegendsten Punkt der Anklage wollte der Mann sich dagegen nicht äußern: Am 13. Juli soll er mit einem Auto am Rhein in Mündelheim unterwegs gewesen sein. Dort soll er Streit mit der Beifahrerin bekommen und sie geschlagen haben. Als die Frau ausstieg, soll er sie mit dem Auto beinahe über den Haufen gefahren haben.
Die Zeugin meldete sich zwischenzeitlich beim Gericht, ließ durchblicken, dass sie zu einer Aussage nicht mehr bereit sei. Kurz vor dem Verhandlungstermin legte sie ein Attest vor, dass ihr für diesen einen Tag Verhandlungsunfähigkeit bescheinigte. Deshalb wird das Verfahren im März eine Fortsetzung erleben.
Duisburger stahl Kfz-Kennzeichen und auch Autos
Die Attacke mit dem Auto ist nicht das einzige Verbrechen, das dem 22-Jährigen vorgeworfen wird. Er soll auch Kfz-Kennzeichen gestohlen und sie mehrfach eingesetzt haben: Er soll sie an Autos geschraubt haben, mit denen er an Tankstellen Benzin abzapfte und davon fuhr, ohne die Tankrechnungen zu bezahlen. Auch an zwei gestohlene Autos soll er die falschen Kennzeichen geschraubt haben.
An die kam der Angeklagte im Mai und Dezember 2020 auf ebenso dreiste wie simple Art: Er täuschte bei Autohändlern in Rheinhausen und Kaßlerfeld Kaufinteresse vor. Zur Überraschung der Verkäufer fuhr er in einem günstigen Moment mit den Autos, von denen eines 3500 Euro und das andere 23.000 Euro kosten sollte, einfach davon. Die Begründung des Angeklagten für die Autodiebstähle wie für die unerlaubte Mitnahme eines Lkw-Anhängers, den er in Rheinhausen mitgehen ließ: „Ich brauchte die Fahrzeuge.“ Auch einen Tankdiebstahl gab der 22-Jährige zu.
Dem Angeklagten werden 16 Straftaten vorgeworfen
Ein großer Teil der dem Angeklagten vorgeworfenen insgesamt 16 Straftaten spielt bei dem Prozess vor dem Schöffengericht keine Rolle mehr. Der Vorsitzende gab kleinere Diebstahls- und Betrugstaten sowie den Vorwurf, dass der Angeklagte gar keinen Führerschein hatte, an einen Strafrichter ab. Er übte damit deutliche Kritik an der Praxis der Staatsanwaltschaft, schwerwiegendere und Bagatelldelikte häufig gemeinsam bei dem für gewichtigere Delikte zuständigen Gericht anzuklagen.