Duisburg. 382 Duisburger Unternehmen haben einen Corona-Kredit der Sparkasse in Anspruch genommen. Betrug gab es dabei nicht – aber an anderer Stelle.
Knapp ein Jahr ist es her, dass die Stadtsparkasse Duisburg ein millionenschweres Paket ankündigte, um von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen zu helfen. „Quasi unbegrenzte Mittel“ versprach der Vorstandsvorsitzende Joachim Bonn, um Zuschüsse aus Bundes- und Landesprogrammen zu bevorschussen sowie die Tilgung von Krediten und Hypotheken auszusetzen. Für unsere Redaktion zieht die Sparkasse eine erste Bilanz.
Sparkasse Duisburg gewährt 71,5 Millionen Euro Corona-Kredite
Mit 71,5 Millionen Euro ist die Duisburger Sparkasse in Vorleistung gegangen, um Firmen – und zu einem geringeren Anteil Privatpersonen – durch die Corona-Krise zu helfen, rechnet Sparkassen-Sprecher Johannes Hümbs vor. Für 382 Duisburger Unternehmen habe die Bank 66,5 Millionen Euro an Krediten bereitgestellt. 218 dieser Firmen hätten Bevorschussungen erhalten.
Diese Vorschüsse habe die Sparkasse inzwischen wieder zurück bekommen; die Kredite selber seien durch Corona-Bürgschaften aus Programmen von Bund und Land NRW abgesichert.
Corona-Zuschüsse: Sparkasse Duisburg zählt über 100 Betrugsversuche
Unter diesen Corona-Krediten „hat es keine Betrugsfälle gegeben“, sagt Johannes Hümbs. Anders sieht das bei den Corona-Zuschüssen aus, die durch das Land NRW bewilligt wurden. Hier wird bundesweit in tausenden Fällen wegen Subventionsbetrugs ermittelt. Bei der Sparkasse Duisburg fielen in diesem Zusammenhang ebenfalls versuchte Betrugsfälle auf. Hümbs spricht von einer „Zahl im unteren dreistelligen Bereich“ – also mindestens über 100. Da die Sparkasse bei diesen Corona-Zuschüssen allerdings keine Vorschüsse auszahlte, sei ihr „kein Schaden entstanden.“
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Eine vergleichsweise geringe Summe setzte die Sparkasse Duisburg laut Hümbs über die Corona-Kredite hinaus ein, um Firmen und Privatkunden zu ermöglichen, ihre Kredit- oder Hypothekenraten auszusetzen. Unter den Firmen sei das für 850 Darlehen in Anspruch genommen worden: Sie setzten ihre Tilgung für bis zu vier Monate aus, mit einem Volumen von etwa 3,7 Millionen Euro. Weitere 1,3 Millionen Euro kämen für 900 Darlehen von Privatkunden hinzu, die ihre Tilgung für drei Monate aussetzen konnten. Die Laufzeit der insgesamt 1750 Darlehen wurde um die Dauer der jeweiligen Aussetzung verlängert.