Duisburg. Sparkasse Duisburg zahlt Vorschüsse an Firmen aus. Privatkunden und Firmen können Raten aussetzen. Sparkasse ist von Corona „massiv getroffen“.

Die Duisburger Sparkasse kündigt angesichts der Coronakrise millionenschwere Hilfen für Firmen und Privatkunden an: Zuschüsse aus Bundes- und Landesprogrammen will die Bank bevorschussen, die Tilgung von Krediten und Hypotheken soll ausgesetzt werden können. Die Mittel dafür seien „quasi unbegrenzt“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Joachim Bonn. Dabei ist die Sparkasse selber von der Coronakrise „massiv betroffen.“

Sparkasse Duisburg: Corona-Angebote für Firmenkunden

Betriebe, die aus Kredit- und Liquiditätsprogrammen Gelder beantragen, sollen darauf nicht warten müssen. Die Sparkasse rechnet mit einem Ansturm auf die entsprechenden Programme von Bund und Land, der zu Verzögerungen führen könnte. Damit die Soforthilfe nicht (zu) spät kommt, will sie die beantragten Gelder auszahlen, bevor die Förderbanken sie bewilligt haben. „Wir stellen so viele Mittel bereit, wie notwendig sind. Das ist quasi unbegrenzt“, kündigt Bonn an. 515 entsprechende Anfragen habe es schon gegeben, der Sparkassenvorstand rechnet mit viel mehr. „Das ist die Spitze des Eisbergs.“

Die Bevorschussung soll es auch für kleine Firmen mit bis zu 50 Mitarbeitern geben, die diese Geld nicht zurückzahlen müssen. Die Sparkasse hätte die dafür gedachten Soforthilfen gerne selber abgewickelt, eine Software dafür hatte sie schon entwickelt. Doch das Verfahren wird über die Bezirksregierung laufen. „Auch das bevorschussen wir“, sagt Bonn. „Wir prüfen nichts weiter, es muss nichts bewilligt sein.“ Lediglich die Anzahl der Mitarbeiter werde in einer Plausibilitätsprüfung kontrolliert.

Ein anderes Angebot der Duisburger Sparkasse gegen die Coronakrise haben schon 900 Firmenkunden in Anspruch genommen: Sie setzen ihre Tilgungsraten bis Ende Juni aus.

Corona: Das bietet die Sparkasse Duisburg Privatkunden an

Eine ähnliche Möglichkeit haben Privatkunden, die wegen Corona in finanzielle Schwierigkeiten kommen: Sie können ihre Kredit- oder Hypothekenraten „auf formlosen Antrag für drei Monate unterbrechen.“ Die entfallenen Raten verlängern die Laufzeit entsprechend. 50 Baufinanzierungskunden nutzen nach Bonns Angaben diese Möglichkeit bereits.


Der Run aufs Bargeld habe sich unterdessen erledigt. Anfang vergangener Woche hatte die Sparkasse festgestellt, dass die Duisburger nicht nur Klopapier hamstern, sondern einige Kunden auch Geldscheine. Die Nachfrage nach Barem habe sich inzwischen normalisiert. Auch bei den Geldautomaten müsse sich „niemand Sorgen machen, dass da plötzlich nichts mehr rauskäme“, sagt Bonn. Statt auf Münzen und Scheine setzten zurzeit „spürbar mehr“ Kunden auf Online-Banking. „Es würde mich freuen, wenn das nachhaltig wäre.“

Vorstand: Corona trifft die Sparkasse Duisburg massiv


Die Sparkasse Duisburg selber ist nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Bonn von der „Situation an den Kapitalmärkten massiv getroffen. Das werden wir in diesem Jahr nicht wieder aufholen.“ 2020 werden „ein ganz schwieriges Jahr“. Ihre eigenen Wertpapiere habe die Bank vollständig abgesichert. Normalerweise spiele die Sparkasse unwahrscheinliche Extremsituationen einmal jährlich im verpflichtenden Stresstest durch. „Wir lassen da sonst hypothetisch die Welt untergehen. Jetzt erleben wir gerade einen solchen Test.“


Informationen zu Zuschüssen und anderen Fragen sowie Dokumente zum Up- und Download rund um Corona gibt es auf der Homepage der Sparkasse ab sofort unter: sparkasse-duisburg.de/corona