Duisburg. Der Thyssenkrupp Steel-Betriebsrat in Duisburg will nicht über weiteren Jobabbau diskutieren. Er pocht auf die Einhaltung des Tarifvertrags.
Betriebsrat und Vertrauenskörper von Thyssenkrupp Steel (TKSE) reagiert empört auf die Äußerungen, mit denen Vorstandschef Bernhard Osburg die im Tarifvertrag „Zukunftspakt Stahl 20-30“ vereinbarte Beschäftigungssicherung bis 2026 in Frage stellt. „Diese Ankündigung ist der absolute Hammer, eine Provokation“, sagt Klaus Wittig, Vertrauenskörperleiter in Hamborn/Beeckerwerth. „Wir fordern: Keinen weiteren Stellenabbau, Investitionen nicht nur in die Anlagen, sondern auch in die Belegschaft.“
Duisburger Betriebsräte: Beschäftigungssicherung ist eine rote Linie
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Tekin Nasikkol erinnert an den Abbau von 3000 Jobs, der im Tarifvertrag bereits vereinbart wurde. „Das ist für uns ein schmerzhafter Personalabbau“, so der TKSE-Gesamtbetriebsratsvorsitzende.
Dabei sei die Freigabe der ebenfalls vereinbarten Investitionen in die Standorte „eine gute und wichtige Entscheidung für das Unternehmen und seine Beschäftigten“. Nasikkol: „Wir werden weiterhin Stahl in 1A-Qualität produzieren können, in wenigen Jahren auch CO-freien Stahl. Darauf sollte man sich fokussieren: Stahl produzieren und Stahl verkaufen - wenn möglich, ohne neue Unruhen und Unsicherheiten von Seiten der Vorstände.“
Lob für Beendigung der Verkaufsverhandlungen mit Liberty Steel
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Der Betriebsrat begrüßt auch die Beendigung der Gespräche mit der britischen Liberty Steel über einen Verkauf der Stahlsparte seitens des Konzernvorstandes. „Es ist gut, dass wir nicht weiter Spekulationsobjekt sind“, so Nasikkol, „die Belegschaft erwartet, dass die Unsicherheit jetzt endlich ein Ende hat.“ Sie sei nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung, betont der Betriebsratschef. „Wer an der Beschäftigungssicherung aus dem Tarifvertrag rüttelt, der überschreitet unsere rote Linie.“
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