Duisburg. Im März soll die Entscheidung über die Zukunft von Thyssenkrupp Steel fallen. Die IG Metall in Duisburg fordert ein Ende der Hängepartie.
Im März wird der Thyssenkrupp-Konzernvorstand über die Zukunft der Stahlsparte entscheiden. Das bekräftigte die Vorstandsvorsitzende Martina Merz am Freitag auf der Jahreshauptversammlung. Die IG Metall fürchtet einen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen über die bisherigen Vereinbarungen hinaus.
https://www.waz.de/wirtschaft/heftige-aktionaerskritik-vor-thyssenkrupp-hauptversammlung-id231487867.htmlDrei Optionen für Thyssenkrupp Steel (TKS) liegen auf dem Tisch: Ein Übernahmeangebot der britischen Liberty Steel, der Verbleib in der Gruppe oder eine Abspaltung (Spin Off). „Beides kann für das Geschäft eine attraktive Lösung sein“, so Merz zu einer Zukunft im Konzern: „Dafür müssen allerdings viele Voraussetzungen erfüllt sein, und die prüfen wir gerade sehr sorgfältig. Wichtig ist mir: Die Zukunftsfähigkeit des Stahls ist für uns das Kernkriterium für eine gute Entscheidung.“
IG Metall Duisburg gegen eine TKS-Übernahme durch Liberty Steel
Eine gute Zukunft mit Liberty Steel könne es für TKS nicht geben, glaubt die IG Metall in Duisburg. „Die haben nicht das Geld für die dringend erforderlichen Investitionen“, so der 1. Bevollmächtigte Dieter Lieske, „wir sind deshalb nicht böse, wenn Liberty nicht zum Zuge kommt. Das würde nichts Gutes verheißen.“ Wahrscheinlich sei dann eine Abspaltung der Stahlsparte, glaubt Lieske. „Uns treibt auch für diesen Fall die Frage einer weiteren Restrukturierung um. Da werden ganz neue Zahlen auf den Tisch kommen.“
Lieske: Hängepartie beenden und über Wasserstoff-Strategie verhandeln
Auch eine Strategie für die langfristige Umstellung auf die Produktion von grünem Stahl sei mit Liberty schwerlich umzusetzen, gibt Lieske zu bedenken. „Selbst bei einem Verbleib von TKS im Konzern wäre das schwierig. Deshalb muss die Rumeierei endlich aufhören, die Hängepartie beendet werden.“ Nur so könne gemeinsam mit der Politik eine Wasserstoff-Strategie entworfen werden, über eine Unterstützung des Staates verhandelt werden. Darauf weist auch der Duisburger Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir (SPD) hin: „Thyssenkrupp muss uns sagen, wohin man mit dem Stahl will.“
Gewerkschaft: Duisburg hat hervorragende Fachleute für Wasserstoff-Technologie
https://www.waz.de/staedte/duisburg/so-will-duisburg-fuer-nrw-wasserstoff-hauptstadt-werden-id231435817.htmlMit TKS als größtem Verbraucher von grünem Wasserstoff habe Duisburg beste Voraussetzungen, sich zu einem Zentrum der zukunftsträchtigen Wasserstoff-Technologie zu entwickeln, betont auch Dieter Lieske. „Wir haben hier hervorragende Fachleute“, sagt er mit Blick auf die Salzgitter-Mannesmann-Forschung und das Zentrum für Brennstoffzellen-Technik (ZBT) der Universität. Das bewirbt sich um ein Technologie- und Innovationszentrum Wasserstofftechnologie (TIW), das bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann angesiedelt werden soll (wir berichteten).
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