Duisburg. Drei Mülheimer stehen vor dem Landgericht. In Duisburg sollen sie auf rabiate Weise versucht haben, ihr Marihuana zurück zu bekommen.

Bei dem Fall, mit dem sich das Landgericht Duisburg derzeit auseinander setzen muss, kann man wohl von einer echten Räuberpistole sprechen. Auf der Suche nach einem Kilo Marihuana, das tags zuvor abhanden gekommen sein soll, sollen drei 22 bis 26 Jahre alte Mülheimer am 11. Juni 2018 in Duisburg einen wilden Ritt quer durch das Strafgesetzbuch unternommen haben. Doch der Aufklärung des Falles stellte sich ein unerwartetes Hindernis entgegen.

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Die Anklage wirft ihnen unter anderem versuchte Erpressung, erpresserischen Menschenraub, gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vor. Das Rauschgift, das aus dem Auto eines der drei jungen Männer verschwand, sollen die drei Angeklagten bei einem Hochfelder vermutet haben. Sie sollen ihn und ein Paar, das sich gerade aus dessen Wohnung verabschieden wollte, mit einem Messer bedroht und als Geiseln genommen haben.

Vorwurf: Menschenraub, Körperverletzung und Sachbeschädigung

Pech für die Suchenden: Der Wohnungsinhaber hatte das Rauschgift angeblich schon weiter gegeben, nannte den neuen Besitzer. Kurzerhand soll das Trio mitsamt den drei Geiseln zu der angegebenen Adresse gebraust und dort die Tür eingetreten haben. Allerdings traf man nur die Mutter des Gesuchten. Während das Abenteuer für die Frau an dieser Stelle endete, sollen die Angeklagten die beiden Männer noch in ein Waldstück gebracht haben. Dort sollen sie die beiden Duisburger misshandelt und schließlich zu der Zusage gebracht haben, 700 Euro zahlen zu wollen. Dann durften die Geschädigten gehen. Einen führte sein Weg sofort zur Polizei.

Beim Auftakt des Verfahrens saßen auf der Anklagebank allerdings nur zwei Angeklagte. Und auch ein Verteidiger fehlte. Bis zum vorgesehenen Fortsetzungstermin in einer Woche hofft die Strafkammer, alle notwendigen Verfahrensbeteiligten zusammen zu bekommen.