Duisburg. Das Land NRW unterstütz mit Soforthilfen durch die Corona-Pandemie in Not geratene Vereine. Auch in Duisburg wird das Angebot wahrgenommen.
Vielen gemeinnützigen Gruppierungen geht in den langen Lockdownphasen langsam die Puste aus. Nicht nur motivationstechnisch, auch finanziell. Sie sind zur Untätigkeit gezwungen, haben aber trotzdem laufende Kosten. Das kann schnell zum Problem werden, wenn sich zu Anfang selbst kleine Beträge nach und nach summieren. Das Land hat diese Misere erkannt und schon recht früh ein Förderprogramm für Vereine initiiert.
„Wir haben direkt zu Anfang die Unterstützung beantragt und das hat auch alles schnell und problemlos geklappt“, sagt Elke Burmeister vom Verein „Aqua und mehr“. Burmeister und die Vereinsmitglieder bieten Schwimmkurse für Kinder an. Theoretisch, denn momentan sind natürlich alle Bäder geschlossen und nichts geht mehr. Dennoch fallen in Vereinen permanent Kosten an, die bezahlt werden müssen. Da kann es in der langen Zeit schon mal etwas eng werden.
Hilfen für Duisburger Vereine: Vier Mal 15.000 Euro ausgezahlt
„Wenn Vereine diese Hilfen in Anspruch nehmen, dann bedeutet das nicht automatisch, dass sie kurz vor dem Bankrott sind. Manchmal sind es nur kleine Summen, die beispielsweise für die Hallenmiete genutzt werden“, sagt Frank-Michael Rall, Pressesprecher vom Landessportbund NRW. Insgesamt wurde in Duisburg bis dato 63 Mal ein Antrag auf Soforthilfe gestellt und bewilligt. Die bewilligten Beträge sind dabei ganz unterschiedlich. Vier Mal wurden 15.000 Euro ausgezahlt, zumeist aber kleinere Beträge zwischen 2.000 und 3.000 Euro.
Die Höchstfördersumme für einen Verein beträgt 50.000 Euro. Insgesamt flossen 317.000 Euro Unterstützungsgelder nach Duisburg. „Wenn man sich vergegenwärtigt, dass das vom Land geschnürte Gesamtpaket bei insgesamt zehn Millionen Euro liegt, dann hat Duisburg von diesem Angebot regen Gebrauch gemacht“, so Rall weiter.
Stadtsportbund Duisburg warb für die Corona-Soforthilfen
Das liegt nicht unbedingt daran, dass es um viele Duisburger Vereine schlecht bestellt ist. Frank-Michael Rall sieht hier eher die rege Arbeit des Stadtsportbundes, der sehr früh viel Werbung für dieses Projekt gemacht hat und die Gruppen ermutigt hat, sich Hilfe zu holen, wenn es denn schon so schnell angeboten wird. Wichtig ist ihm auch die Tatsache, dass die Vereine in jeder Verlängerungsphase erneut Mittel beantragen können: „Wenn jemand im ersten Lockdown bereits Gelder bewilligt bekommen hat, dann heißt das nicht automatisch, dass er nicht erneut berücksichtigt werden kann, wenn sich die Lage erneut zuspitzt. Das wissen viele Vereine nicht.“
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Natürlich haben nicht alle Vereine in Duisburg Geldprobleme. Michael Vellar vom Schützenverein ASV Kaldenhausen berichtet, dass durch die Schließung kaum Mehrkosten anfallen: „Weil wir keine Übungsleiter bezahlen müssen und die Standgebühren bei einer Schließung nicht anfallen, können und müssen wir diese Hilfen nicht beantragen.“ Nur die Beiträge an LSB, Stadtsportbund, Rheinischer Schützenbund und die Versicherungen laufen weiter, aber die sind durch die Vereinsbeiträge gedeckt. In den oben genannten Zahlen sind lediglich die Sportvereine erfasst.
Auch andere gemeinnützige Vereine können Hilfsgelder beantragen. Die zahlenmäßige Darstellung für Duisburg war dem zuständigen Ministerium momentan allerdings nicht möglich.
Bühne 47 in Rheinhausen freut sich über Rücklagen
Daniel Drückes von der Bühne 47 sagt, dass sein Verein keine Hilfsgelder beantragt hat und beantragen wird: „Wir verstehen uns ja selbst als ein Verein, der Überschüsse an karitative Einrichtungen weitergibt. Zum Glück blieben wir im Corona-Jahr 2020 nicht auf so vielen Kosten sitzen, so dass wir durch Rücklagen die Einnahmeausfälle gut kompensieren könnten und sogar noch großzügig an zwei Duisburger Hilfseinrichtungen spenden konnten.“
Auch die Duisburger Prinzengarde hat nicht vor, Zuschüsse zu beantragen und kommt gut alleine klar. Zusammengefasst sieht es auch dank dieser Unterstützung vom Land so aus, dass viele Vereine einigermaßen durch den Lockdown kommen und nicht demnächst schließen müssen, weil ihnen das Geld ausgeht.
Soforthilfen für Vereine: Hier gibt es die Infos
Die Landesregierung NRW hat die Antragsfrist für die Nothilfen für Sportvereine bis zum 15. März verlängert. „Jetzt können auch Sportvereine, die bislang keine Billigkeitsleistungen in Anspruch nehmen mussten oder denen fortgesetzt aufgrund der nachhaltigen Folgen der Corona-Pandemie die Zahlungsunfähigkeit droht, auch auf finanzielle Unterstützung des Landes zurückgreifen“, heißt es.
Weitere Infos zu den Fördermitteln, auch für andere Vereine, gibt es unter www.engagiert-in-nrw.de