Duisburg. Duisburger Grüne fordern kostenlose FFP2-Masken für Bedürftige. Bezahlen soll die Stadt sie aus hohen Bußgeldeinnahmen wegen Corona-Verstößen.
Mit mehr als einer Million Euro Bußgeldeinnahmen wegen Corona-Verstößen liegt Duisburg an der Spitze in NRW. Die Grünen fordern jetzt von der Stadtverwaltung, diese Bußgelder zu nutzen, um Arme und Bedürftige kostenfrei mit FFP2-Masken auszustatten, die ebenso wie OP-Masken neuerdings in Geschäften und im Nahverkehr vorgeschrieben sind. Über diesen Antrag soll der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 18. Februar entscheiden.
"Diejenigen, die sich rücksichtslos verhalten und das Risiko für eine Infektion billigend in Kauf nehmen, sollen den Schutz derer finanzieren, die sich Schutz nicht leisten können", begründet Grünen-Co-Fraktionssprecher Felix Lütke den Antrag. Die Masken sollen demnach denjenigen Duisburgern und ihren Familien zukommen, die ein geringes Einkommen haben oder Sozialhilfe bekommen. "Das wäre ein wichtiges, solidarisches Signal", so Lütke weiter, dessen Partei befürchtet, dass arme Menschen durch die neue FFP-2-Maskenpflicht noch stärker ins soziale Abseits geraten.
Duisburger Grüne üben Kritik an der NRW-Landesregierung
Als Vorbild für ihren Vorstoß dient den Duisburger Grünen der Düsselpass in Düsseldorf. Dieser wird allen Menschen mit geringem Einkommen ausgestellt, und alle 67.000 Inhaber können damit je fünf FFP2-Masken bekommen.
Gleichzeitig kritisiert Felix Lütke in Namen seiner Fraktion die schwarz-gelbe NRW-Landesregierung. Er finde es unverantwortlich, "die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken einzuführen, ohne sich Gedanken um arme Bürger zu machen." Dass Senioren oder Menschen mit oder Vorerkrankungen versorgt werden, hält er zwar für richtig, das "aber greift zu kurz.”