Duisburg. Junge Leute sollen Corona-Regeln bei Treffen vor dem Landschaftspark Nord ignorieren. Anwohner kritisiert, dass der Sicherheitsdienst wegschaut.

Manchmal sollen es vier, manchmal acht Autos sein, besetzt mit jeweils drei, vier jungen Leuten. Die Männer und Frauen, alle Anfang bis Mitte 20, sollen sich regelmäßig spätabends auf dem Parkplatz des Landschaftsparks Nord an der Emscherstraße treffen. Sie stehen vor den Wagen, steigen mal zu diesem, mal zu jenem ins Auto. Abstandsregeln spielen keine Rolle und von Mund-Nase-Bedeckungen keine Spur.

So schildern verschiedene Anwohner im Gespräch mit dieser Zeitung die Situation, die sie nun seit Wochen beobachten. Sie wollen ihren Namen lieber nicht veröffentlicht sehen, auch weil sie nicht „als Blockwart“ auftreten möchten.

Landschaftspark Nord: illegale Treffen auf dem Parkplatz

Der Sicherheitsdienst des Landschaftsparks ignoriere die Szene, sagt einer von ihnen, ein Mann aus Hamborn. Er ist der Meinung, dass man Leute, die bewusst gegen jede Regel verstoßen, dafür zu Verantwortung ziehen sollte.

In einem Schreiben an die Redaktion fragt er: „Wäre es nicht richtig, jene in Regress zu nehmen, die erst durch ihr dummes Verhalten diese Shutdowns provozieren? Wäre es nicht statthaft, die Bußgelder am realen volkswirtschaftlichen Schaden zu orientieren?“

Ralf Winkels, der Geschäftsführer des Landschaftsparks, weiß nichts von dem nächtlichen Geschehen auf dem Parkplatz. „Dass sich auf dem Parkplatz Gleichgesinnte treffen, kommt natürlich immer mal wieder vor. In Nicht-Pandemiezeiten wäre das auch kein Problem“, so Winkels. Und weiter: „Wir werden uns das Geschehen aufgrund des Hinweises jedoch einmal intensiv anschauen, ob offensichtlich gegen Lockdown-Auflagen verstoßen wird. Sollte das der Fall sein, werden wir es auch an Polizei und Ordnungsamt weiterleiten.“

Die beiden vom Landschaftspark angestellten Sicherheitsmitarbeiter könnten dies nicht alleine erledigen.

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Polizei kontrolliert regelmäßig rund um den Landschaftspark

Die Polizei ist in letzter Zeit immer wieder im Bereich um den Landschaftspark Streife gefahren, sagt ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Dabei seien insgesamt fünf Leute aufgefallen, die gegen die Corona-Regeln verstoßen haben.

Sie müssen Bußgelder zahlen. 250 Euro werden fällig, wenn man sich mit mehr als einer Person aus einem anderen Haushalt trifft. 50 Euro zahlt derjenige, der ohne Maske angetroffen wird. 100 Euro, wer alkoholische Getränke im öffentlichen Raum konsumiert.

Als Hotspot würde der Polizeisprecher den Parkplatz an der Emscherstraße allerdings nicht bezeichnen. „Das hängt immer sehr von der subjektiven Wahrnehmung ab“, so der Beamte. Dennoch sagt er: „Wir werden den Bereich künftig verstärkt im Auge behalten.“