Duisburg. 50 Quadratkilometer Wald kann man in Duisburg durchwandern und in Corona-Zeiten Stress abbauen. Förster Stefan Jeschke gibt Tipps.
Der Duisburger Wald hat lange nicht so viele Spaziergänger gesehen wie im Pandemiejahr. Wem daheim die Decke auf den Kopf fällt, der findet hier Ruhe, Weite oder auch sportliche Betätigung. Förster Stefan Jeschke gibt Tipps für eine Tour durch den Wald.
• Die wichtigste Regel: Auf den Wegen bleiben! „Wir haben fast schon ein zu dichtes Wegenetz“, sagt Jeschke. Die Tiere brauchen aber Orte, an die sie sich zurückziehen können, da sollte man nicht durchtrampeln.
• Hunde nicht frei laufen lassen! Die Wald-Tiere haben Nahrungsmangel und Stress, sie leben von ihren Reserven. Die sollten nicht durch Flucht vor jagenden Hunden aufgebraucht werden.
Im Duisburger Wald kann man sich verlaufen
• Ein Tipp für Familien: Immer ein Lockmittel dabei haben - nicht für Tiere am Wegesrand, sondern als Motivationshilfe für die Kinder. Süßigkeiten würden da Wunder wirken, ist Jeschke sicher.
• Kann man sich verirren? Ja, der Wald ist viel größer, als man denkt. Jeschke hat schon mehrfach Wanderer heimgefahren. „Vor allem Gäste der Wolfsburg, die aus Süddeutschland kommen und nicht damit rechnen, dass es mitten im Ruhrgebiet so viel Wald gibt.“
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Regeln für Pferdewege und Mountainbike-Strecken
• Welche Regeln gelten auf Pferde- oder Mountainbike-Strecken? „Mountainbiker dürfen nur auf befestigten Wegen fahren, sonst begehen sie Ordnungswidrigkeiten“, sagt Jeschke. Wenn Fußgänger über die meist weicheren Pferdewege stolpern, sei das hingegen nicht so dramatisch - es sei denn, man hat Angst vor großen Tieren...
• Welche Tiere kann man im Winter sehen? Rehe und Füchse, mit Glück auch Dachs oder Waschbär. Im Stadtwald leben auch Iltis, Steinmader - und natürlich Hasen und Kaninchen. Bei Familie Wildschwein gab es kürzlich Nachwuchs. „Man kann viel erleben, wenn man durch den Wald geht!“, betont Jeschke.
• Gibt es Ärgernisse? Da fallen dem Förster gleich mehrere ein. Neben illegal abgeladenem Müll sind das vor allem jene, die in den Wochen vor und nach Silvester Böller abknallen. „Die Leute haben Langeweile, eine kurze Zündschnur“, zeigt Jeschke Verständnis. Aber er ruft dennoch die Polizei. Vor einigen Wochen hätten die Beamten welche erwischen können, beim letzten Mal waren die Übeltäter schneller. Dem Förster sind aber auch schon Wilderer mit Messern begegnet und ein junges Paar mit einer Schreckschusspistole.
Und wo gehen Sie wandern, Herr Jeschke? Nicht im Duisburger Wald jedenfalls. „Ich fahre lieber in die Eifel oder ins Siebengebirge, für 16 bis 20 Kilometer lange Touren.“