Duisburg. Unternehmerverband und IHK Niederrhein bezeichnen die Verlängerung des Lockdowns als richtig. Dennoch gibt es deutliche Kritik und Forderungen.
Unternehmerverband und IHK Niederrhein sind sich einig: Zur Verlängerung des Lockdowns gab es keine Alternative. Sie mahnen allerdings Tempo bei der Auszahlung der zugesagten Finanzhilfen für Firmen an. Weitere Forderungen und Kritik am Vorgehen in der Corona-Krise kommen vom Unternehmerverband mit Sitz in Duisburg.
"Schulen und Kindertagesstätten müssen zeitnah wieder öffnen", fordert dessen Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz. Die Schließung von Kitas und Schulen belaste Arbeitnehmer und Unternehmen. "Die Ausweitung der Bezugszeit des Kinderkrankengeldes ist keine Lösung." Bis Kitas und Schulen wieder öffnen, sei "eine Notbetreuung zwingend erforderlich."
Unternehmerverband: Weitere Belastungen für Arbeitgeber "nicht mehr tragbar"
Die Arbeitgeber leisteten "einen erheblichen Beitrag zur Bewältigung der sozialen und wirtschaftlichen Situation", sagt Schmitz. Hygienemaßnahmen und Homeoffice würden weiterhin angeboten. Aber: "Weitere bürokratische und finanzielle Belastungen sind nach zehn Monaten im Krisenmodus nicht mehr tragbar."
Wichtig sei nun, dass "die zugesagten finanziellen Hilfen endlich unverzüglich und unbürokratisch fließen." Hier gebe es dringenden Verbesserungsbedarf: "Da läuft einfach zu viel schief, wenn aus groß angekündigten Novemberhilfen bis heute maximal kleine Abschlagszahlungen geworden sind."
IHK Niederrhein: Firmen brauchen "schnell und unbürokratisch Geld"
Ähnlich äußert sich Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK: "Für die Wirtschaft am Niederrhein sind diese Maßnahmen hart", besonders für Gastgewerbe, Reisewirtschaft und Handel. Viele Betriebe seien "in ihrer Existenz bedroht". Sie bräuchten "schnell und unbürokratisch Geld."
Die am Dienstag von Bund und Ländern verkündete Verlängerung des Lockdowns bis zum 31. Januar bezeichnen Unternehmerverband und IHK als "Lösung ohne Alternative" angesichts der immer noch hohen Infektions- und Todeszahlen in Zusammenhang mit Covid-19. "Würden wir schon jetzt Lockerungen zulassen und zur Normalität zurückkehren, besteht die Gefahr eines weiteren Lockdowns in einigen Wochen", sagt Dietzfelbinger.
Unternehmerverband: "So schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich impfen"
Deutliche Kritik an der Krisenbekämpfung äußert Wolfgang Schmitz. Der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes moniert, es sei "wie schon in den vergangenen Monaten nicht gelungen, ein echtes Konzept zur Bewältigung der Krise zu präsentieren." Jetzt müssten "so schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich" geimpft werden. "Die Hoffnung in den Impfstoff ist allerdings keine Strategie, sondern lediglich ein zentrales Instrument."
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