Duisburg. Duisburg unterstützt Alten- und Pflegeheime, deren Testkapazitäten an ihre Grenzen stoßen: tägliche Schnellteste für Mitarbeiter und Besucher.
Wegen der hohen Zahl an Infizierten und Todesopfern in Alten- und Senioreneinrichtungen hat der Krisenstab der Stadt Duisburg beschlossen, die Träger und Betreiber im Kampf gegen das Virus zu unterstützen. Abgestimmt mit Trägern und Verbänden, so die Verwaltung, wurden kurzfristig dezentrale Teststandorte eingerichtet. Mitarbeitern und Besuchern der Heime soll so schnell und ortsnah ein täglicher Schnelltest angeboten werden, um das Risiko, dass das Virus in die Einrichtungen getragen wird, zu verringern. Das hat die Verwaltung am Samstag in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Die Zentren werden an neun Standorten (siehe Übersicht unten) im ganzen Stadtgebiet ab Sonntag, 20. Dezember, betrieben: an Werktagen von 10 bis 19 Uhr; sonn- und feiertags, Heiligabend und an Silvester von 10 bis 14 Uhr.
Unterstützung bekommt die Stadt dabei von der Freiwilligen Feuerwehr sowie von den Hilfsorganisationen, die von Feuerwehrchef Oliver Tittmann angefordert wurden.
Unterstützung für Pflegeheime in Duisburg mindestens bis 10. Januar
Der aktuelle Krisenstabsleiter, Stadtdirektor Martin Murrack, sieht das gemeinsame Interesse von Stadt und Heimträgern, gegen die seit Wochen hohen Infektionszahlen in den Alteneinrichtungen anzukämpfen: „Unabhängig von Regeln und Vorgaben des Landes, geht es jetzt einzig und allein darum, gemeinsam die Gesundheit und das Leben der Heimbewohner mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu schützen.“
Die Initiative der Stadt helfe vor allem den Pflegeheimen, deren eigene Testkapazitäten die Belastbarkeitsgrenze erreicht haben. „Sie können sich jetzt verstärkt auf die Testung der Mitarbeitenden konzentrieren“, sagt Stephan Kiepe-Fahrenholz, Sprecher der Wohlfahrtsverbände. Mindestens bis zum 10. Januar werde die Stadt die Alten- und Pflegeeinrichtungen verstärkt unterstützen.
Anfang voriger Woche hatte Ulrich Christofczik, Vorstand des Evangelischen Christophoruswerkes, mit zehn Pflegeeinrichtungen der größte Träger Duisburgs, erneut betont, die große Zahl an Schnelltest sei für die Heime ohne personelle Unterstützung nicht umsetzbar. „Das haben Stadt und Land leider immer noch nicht ganz begriffen“, hatte Christofczik unserer Redaktion am Montag gesagt.
Hotspot-Gespräche zwischen Land und Stadt blieben ohne Ergebnis
Der Duisburger Krisenstab hatte danach nach eigenen Angaben im Austausch mit dem Gesundheitsministerium versucht, die Regeln für Besuche von Senioreneinrichtungen in Duisburg zu verschärfen. Gäste und Besucher sollten, so der Plan, nur mit dem negativen Ergebnis eines Corona-Schnelltests, der nicht älter als 24 Stunden ist, Zugang in die Heime erhalten. Auch Mitarbeiter sollten einen täglichen Schnelltest vornehmen. „Diese Verschärfungen wurden jedoch vom MAGS nicht mitgetragen“, hatte Stadtsprecherin Anja Kopka gesagt.
Die Standorte der Schnelltest-Stationen
• Seniorenzentrum Jupiterstraße in Walsum,
• Sana Seniorenzentrum Hamborn,
• DRK-Seniorenzentrum Neumühl,
• Seniorenstift St. Elisabeth in Meiderich,
• Malteserstift St. Johannes in Homberg,
• Seniorenstift Veronikahaus in Rumeln-Kaldenhausen,
• Altes Rathaus Rumeln,
• Seniorenstift Ernst Ermert in Duissern sowie
• Wohnanlagen Fliedner-Stiftung in Großenbaum.