Duisburg. Spitzenkoch Sven Nöthel nutzt den Lockdown, um an seinem neuen Restaurant in Duisburg zu arbeiten. Im Gespräch gibt er Kochtipps zu Weihnachten.

Duisburg bekommt im kommenden Jahr eine neue kulinarische Top-Adresse: Spitzenkoch Sven Nöthel will in Baerl sein neues Restaurant „Mod“ eröffnen. Trotz Corona ist er momentan regelmäßig auf der Baustelle, baut zum Beispiel gerade an einem Hühnerstall und glaubt daran, im April eröffnen zu können. Dass er etwas Neues plant, hat sich schon herumgesprochen, die ersten beiden Wochen sind bereits potenziell ausgebucht. Parallel laufen die (kulinarischen) Vorbereitungen für diese etwas anderen Weihnachtszeit. Im Gespräch verrät er, wie er zu Kartoffelsalat und Würstchen an Feiertagen steht und was seine Oma früher immer gekocht hat. Einen Rezepte-Tipp hat er auch parat.

Sind Sie schon in Weihnachtsstimmung?

Ich finde, die Weihnachtszeit ist eine schöne Zeit. Für Gastronomen allerdings auch sehr arbeitsreich. Weil wir meistens am ersten und zweiten Feiertage in der Küche standen und für die Gäste da waren, haben wir Heiligabend immer etwas Feines gemacht. Solange meine Oma gelebt hat, sie war eine sehr gute Köchin, gab’s Rinderfilet, Morchelsoße oder Sauce Hollandaise, Kroketten, süße Möhren und Spitzkohl. Klingt einfach, ist aber sehr lecker.

Mit ein bisschen Planung gelingt das Weihnachtsmenü

Als Kind mochten Sie Spitzkohl?

Ja, gerne sogar.

Viele machen ja Kartoffelsalat und Würstchen, damit sie nicht lange in der Küche stehen.

Stimmt, das ist auch ein Traditionsgericht. Aber, wenn man ein bisschen was vorbereitet, dann kann man recht einfach ein gutes Gericht zaubern. Bäckchen oder anderes Fleisch, das sich zum Schmoren eignet, bietet sich dafür an. Meistens fange ich morgens an, ab 13 Uhr kommt dann vielleicht auch ein Gläschen Wein für den Koch dazu und wir hören Weihnachtsmusik. Last Christmas und die anderen Hits in der Playlist rauf und runter. Dann kommt das Fleisch in den Ofen, die Beilagen sind vorbereitet, die Frau hat den Tisch schön gedeckt. Und wenn man dann aus der Kirche kommt, kann man noch einmal alles warm ziehen und hat eine schöne gemeinsame Zeit.

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Standen Sie vor dem Problem, zu überlegen, mit wem Sie feiern?

Nein, dass kommt mit fünf Erwachsenen bei uns gut hin. Und mit dem Kochen wechseln wir uns ab. Jeder bereitet einen Gang vor. Vorweg mach die Oma Birne mit Schinken und Cremelauch, als Hauptspeise haben wir uns für Roastbeef mit Teriyaki-Pfeffersauce entschieden und als Nachtisch gibt’s Mousse au Chocolat mit Biskuit und Vanilleschaum.

Spitzenkoch empfiehl „to go“-Boxen von Duisburger Gastronomen

Was empfehlen Sie, wenn man nicht so talentiert ist, aber das Essen zu Weihnachten was hermachen soll?

Ich finde die „to go“-Angebote, die sich viele Gastronomen wie das Renzis momentan einfallen lassen, gut. Da bekommt man ein perfekt vorbereitetes Essen mit Anleitung, das man sich zu Hause schön anrichten kann. Das ist sensationell. Ansonsten sind eben Schmorgerichte recht einfach und dankbar. Dazu Klöße oder Spätzle, das kann ich empfehlen.

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Worauf freuen Sie sich 2021?

Darauf, wieder für Gäste kochen zu können und mit dem Mod ein neues Projekt zu starten. Ich glaube, wenn sich die Lage wieder beruhigt, haben viele Leute Lust, wieder rauszugehen und das Leben zu genießen. Und wir haben auch wieder Lust drauf.