Duisburg. Bislang ist der befürchteter Anstieg an Fällen häuslicher Gewalt in Duisburg ausgeblieben. Polizei wirbt in schwierigen Zeiten für Hilfsangebote.

Das Team der kriminalpolizeilichen Prävention verteilt derzeit 12.500 Broschüren und Flyer in 91 Apotheken in Duisburg. Darin befinden sich Informationen und Kontakte von Hilfsangebote zum Thema Gewalt gegen Frauen. Das Material wird in zahlreichen Sprachen ausgelegt.

„Gerade jetzt, wo wir uns in einem Lockdown befinden, betroffene Familien möglicherweise auf engem Raum mehr Zeit zu Hause verbringen oder der Weg zur Beratungsstelle schwieriger geworden ist, möchten wir auf das Hilfetelefon hinweisen“, betont Hauptkommissarin Susanne Thelen von der kriminalpolizeilichen Prävention. Betroffene und diejenigen, die in ihrem Umfeld einen Verdacht hegen, erreichen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der bundesweiten Beratungsstelle unter der kostenlosen Rufnummer 0800 116 016.

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Häusliche Gewalt: 800 Fälle in Duisburg im Jahr 2020

In Duisburg registriert die Polizei pro Jahr etwa 1000 Fälle häuslicher Gewalt, meistens handelt es sich dabei um einfache und gefährliche Körperverletzungen. Experten hatten im Jahr 2020 unter anderem durch die Lockdowns einen Anstieg befürchtet. Dieser blieb bislang jedoch aus. Die Polizei berichtet von 900 Fällen in den ersten neun Monaten des Jahres. Susanne Thelen erklärt aber: „Uns ist bewusst, dass das Dunkelfeld größer ist. Zusammen mit unseren Kooperationspartnern setzen wir alles daran, Frauen Wege aus der Gewaltspirale aufzuzeigen.“

Die Hilfsangebote wie das Telefon seien dabei ein wichtiger Baustein.