Duisburg. Am Samstagvormittag geht es in der Duisburger City eher ruhig zu. Es gibt kaum Warteschlangen im Forum. Einzelhändler hoffen auf treue Kunden.

Adventszeit in der Duisburger Innenstadt: Wo sonst Weihnachtsmarktbuden den Weg säumen, ist in diesem Jahr vieles anders. Ein paar ungeschmückte Tannenbäume hat die Stadt aufstellen lassen, doch die können nicht darüber hinwegtäuschen, dass mitten im Lockdown keine echte Weihnachtsstimmung aufkommen mag.

Nur wenig Andrang in der Duisburger Innenstadt

Ein paar Duisburger haben am dennoch den Weg zur Königsstraße gefunden. Es ist der Tag vor dem zweiten Advent – eigentlich ein perfekter Zeitpunkt, um das ein oder andere Weihnachtsgeschenk zu besorgen. Doch von großem Andrang kann in den meisten Geschäften nicht die Rede sein: Viele Händler und Kunden haben mit den strengen Hygieneauflagen zu kämpfen. „Heute ist unser Laden noch eher gut besucht“, erzählt Spielwarenhändler Boris Roskothen.

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Der Inhaber des gleichnamigen Spieleladens sieht sein Geschäft in Sachen Infektionsschutz gut gerüstet: „Wir legen großen Wert auf regelmäßiges Lüften“, so Roskothen. Dies habe sich im Kampf gegen die Verbreitung des Virus als wirksames Mittel erwiesen. Zudem achten Roskothen und seine Mitarbeiter darauf, dass sich nicht zu viele Menschen gleichzeitig im Geschäft aufhalten: „Jeder Kunde nimmt sich am Eingang einen Korb“, erklärt Roskothen das Konzept. So könne man die Zahl der Kunden effektiv begrenzen.

Boris Roskothen kann zum Glück auf treue Kunden zählen. Aber an ein normales Weihnachtsgeschäft sei nicht zu denken.
Boris Roskothen kann zum Glück auf treue Kunden zählen. Aber an ein normales Weihnachtsgeschäft sei nicht zu denken. © FUNKE Foto Services | Foto: Oliver Müller

Trotz aller Bemühungen: Ein normales Weihnachtsgeschäft ist für Roskothen in diesem Jahr nicht denkbar. „Wir haben zum Glück viele junge und treue Kunden“, sagt der Inhaber des Spieleladens. Dennoch seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie natürlich auch in seinem Geschäft spürbar. „Zum Glück sind unsere Einbrüche weniger stark als zum Beispiel in der Textilbranche.“ Das mag auch an den besonderen Angeboten seines Ladens liegen: Wer sich im Geschäft zu den normalen Öffnungszeiten nicht wohl fühlt, kann online einen Shopping-Termin nach Ladenschluss reservieren. Darüber hinaus ermöglicht es Roskothen in Einzelfällen, Artikel auch nach Hause zu liefern.

Einkaufen im Forum nur unter strengen Hygieneregeln

Doch auch das klassische Weihnachtsgeschäft steht in diesem Jahr nicht vollkommen still. Mit dem Forum und der Königsgalerie bleiben zwei große Einkaufszentren weiterhin geöffnet – wenn auch unter strengen Hygienebedingungen. Eine Maskenpflicht gilt ohnehin schon im gesamten Innenstadtbereich; zusätzlich sollen Abstandsmarkierungen vor den Läden dafür sorgen, dass bei Schlangenbildung der Mindestabstand eingehalten werden kann.

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Schlangen vor den Geschäften sind an diesem zweiten Adventswochenende aber eher die Ausnahme – der Andrang hält sich am Vormittag doch spürbar in Grenzen. Am Abend berichtet allerdings eine Buchhändlerin, dass die Leute, die sich in die Innenstadt trauen, nicht so entspannt unterwegs seien. Sie vergleicht die Stimmung so angespannt „wie sonst drei Tage vor dem Weihnachtsfest.“ Auch müsse man noch immer diskutieren, wie die Maske aufgesetzt werden soll.

Einige Geschäftsinhaber setzen auf „Personal Shopping“: Wer sich nicht ins Gedränge stürzen mag, kann nach den offiziellen Öffnungszeiten einen Termin vereinbaren.
Einige Geschäftsinhaber setzen auf „Personal Shopping“: Wer sich nicht ins Gedränge stürzen mag, kann nach den offiziellen Öffnungszeiten einen Termin vereinbaren. © FUNKE Foto Services | Foto: Oliver Müller

Der ruhige Vormittag vor dem zweiten Advent sollte nicht darüber hinwegtäuschen: Je näher das Weihnachtsfest rückt, desto mehr Menschen zieht es traditionell in die Innenstädte. Einlasskontrollen nach dem Vorbild anderer Revierstädte gibt es im Forum und der Königsgalerie bislang aber nicht.

>> Allgemeine Maskenpflicht in der Innenstadt

Diese Corona-Regeln gelten in der Innenstadt: Noch mindestens bis zum 10. Januar gibt es rund um die Königsstraße coronabedingte Einschränkungen. Neben einer allgemeinen Maskenpflicht im gesamten Innenstadtbereich gelten aktuell auch verschärfte Regeln für große Einkaufszentren wie das Forum: Dort soll sich momentan nicht mehr als eine Person auf 20 Quadratmetern Verkaufsfläche aufhalten. Zudem sind Betreiber von Einkaufszentren angewiesen, den Einlass zu kontrollieren, damit Warteschlangen vorgebeugt und der Mindestabstand eingehalten werden kann.