Duisburg. Große Supermärkte und Discounter wie Aldi, Edeka, Real in Duisburg dürfen weniger Kunden reinlassen. Was das für Weihnachtseinkäufe bedeutet.

Nur noch ein Kunde pro 20 statt bisher zehn Quadratmeter – auf diese Regelung haben sich Bund und Länder geeinigt, sofern ein Geschäft über mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche verfügt (genaue Erklärung am Textende). Für Supermärkte bedeutet das im stressigen Weihnachtsgeschäft eine neue Aufgabe.

„Die Corona-Pandemie stellt die Unternehmen des Einzelhandels insbesondere im Weihnachtsgeschäft und zum Jahreswechsel vor große Herausforderungen“, bestätigt ein Real-Sprecher auf Nachfrage. Die Handelskette betreibt in Duisburg zwei Supermärkte. Sowohl der Markt im Duisburger Mercator Center als auch die Filiale in Großenbaum haben Verkaufsflächen jenseits der 800 Quadratmeter.

Corona-Krise: Händler registrieren verändertes Kundenverhalten

Im Mercator Center dürfen sich gleichzeitig 429, in Großenbaum 328 Kunden aufhalten, teilt ein Sprecher mit. Man rechne jedoch nicht mit Schlangen vor den Märkten. Der Konzern begründet diese Einschätzung mit den Kundenzahlen: Zwar sei der Bonwert pro Einkauf in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen, die Kundenfrequenz sei dagegen im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

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Dieses Kundenverhalten in Zeiten von Corona „trägt zu einer deutlichen Entzerrung der Lage bei“, so ein Real-Sprecher, der auch deshalb optimistisch auf das frequenzstarke Weihnachtsgeschäft blickt.

Ein Optimismus, den der Handelsverband nicht teilt. Der Interessenverband befürchtet lange Schlangen und erneut Hamsterkäufe, weil anstehende Kunden dem Verbraucher das Gefühl geben, Waren könnten knapp werden.

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Aldi, Edeka und Real: So regeln Supermärkte und Discounter den Einlass

Beim Supermarkt-Einkauf in der stressigen Vorweihnachtszeit werden vor allem technische Hilfsmittel beim Einlass helfen. Real setzt auf die Formel ein Kunde gleich ein Einkaufswagen, aber auch Personal am Eingang überwacht die Regeln. Das kommt auch vereinzelt bei Aldi Süd zum Einsatz, doch der Discounter setzt vermehrt auf eine digitale Einlasskontrolle. „Sollte es dazu kommen, dass Kunden vor der Filiale auf Einlass warten müssen, gelten ebenfalls die behördlichen Auflagen wie Maskenpflicht und die Abstandsregelung“, teilt ein Aldi-Sprecher mit.

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Wie viele der 26 Aldi Süd-Filialen in Duisburg mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche besitzen und somit von zusätzlichen Kundeneinschränkungen betroffen sind, wollte das Unternehmen nicht beantworten. Jedoch: Die durchschnittliche Größe einer Aldi Süd-Filiale betrug bereits 2016 nach Unternehmensangaben 960 Quadratmeter.

Ansturm in der Weihnachtszeit: Vorbestellungen an der Frische-Theke

Edeka teilt auf Nachfrage mit, dass 13 der 18 Filialen in Duisburg über mehr als 800 Quadratmeter Fläche verfügen und somit von neuen Einschränkungen betroffen sind. Dabei regeln die Märkte die Zugangskontrolle individuell. Manche Kaufleute setzen einen Sicherheitsdienst ein, andere reduzieren die Einkaufswagen auf die nun erlaubte Maximalanzahl.

Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft plant Real einen erhöhten Personaleinsatz im Kassenbereich, um lange Schlangen von Kunden zu vermeiden. Wer für die Feiertage den Kauf von Fleisch und Fisch an der Frische-Theke plant, solle idealerweise vorbestellen. So könnten „alle gemeinsam dazu beitragen, die Zahl der sich gleichzeitig im Markt aufhaltenden Personen zu reduzieren und dadurch den Einkauf auch zu den Feiertagen für alle sicherer zu gestalten“.

>> DAS BESAGT DIE 800-QUADRATMETER-REGEL

  • Nach wie vor gilt, dass sich in einem Geschäft mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern insgesamt höchstens eine Person pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche aufhalten darf.
  • Neu hingegen ist geplant: Überschreitet die Verkaufsfläche die Grenze von 800 Quadratmeter, darf für die übersteigende Fläche höchstens eine Person pro 20 Quadratmeter in den Laden gelassen werden.