Duisburg. Ein Samstag vor Weihnachten, auch in Duisburg ein beliebter Einkaufstag. Im Großenbaumer „Real“ ist viel Platz, bei Ikea wird es kuschelig.

Das Weihnachtsfest rückt näher, und mit ihm dringende Besorgungen – seien es Geschenke, Zutaten für das Festessen oder der letzte Schliff am eigenen Zuhause, das zum heiligen Abend doch wenigstens gemütlich sein soll, wenn schon keine Verwandten kommen. Bei Letzterem kann die Duisburger Ikea-Filiale Abhilfe schaffen, zu Pandemie-Zeiten unter besonderen Bedingungen. Geschenke und Leckereien gibt es bei Real in Großenbaum – zumindest noch, denn der Markt schließt und lockt deswegen mit besonders vielen Rabatten. So war die Situation rund um Abstand, Masken und Schlangestehen während unserer Besuche am Samstag.

Real im Duisburger Süden ist angenehm leer

Schon auf dem weitläufigen Parkplatz in Großenbaum schreien es große Schilder den Real-Kunden entgegen: Ausverkauf, Rabatte, Schnäppchen. Auf seinem Sterbebett hat der Supermarkt-Kaufhaus-Hybrid die Spendierhosen an, besonders im Kaufhaussegment im unteren Ladenabschnitt hagelt es Preisreduzierungen. Trotzdem ist es angenehm leer, dafür sorgt ein aufmerksamer Wächter am Eingang: kein Einkaufswagen, kein Zutritt.

Schlangestehen muss zur Mittagszeit und am frühen Nachmittag trotzdem niemand. Unten stöbern einige wenige Kunden in der Elektronik- oder Spielwarenabteilung, allesamt maskenbewehrt. Dass auch auf dem Parkplatz die Maskenpflicht gilt, erklärt zwar immer wieder eine automatisierte Ansage, im Gegensatz zum Ladeninneren greift diese Regel aber nicht wirklich. Trotzdem: Das Einkaufsgefühl ist auch mit verheißungsvollen Rabattversprechen nicht anders als in einem „normalen“ Supermarkt, im Gegenteil: Die Lebensmittelfläche im Obergeschoss bietet mehr Ausweichmöglichkeiten als die meisten anderen Ladenlokale in der Stadt.

Bei Ikea patrouilliert Sicherheitspersonal zwischen Küche und Wohnzimmer

Viel voller als der Real-Parkplatz ist der von Ikea im Stadtnorden. Gegen 13.30 Uhr am Samstag gehört schon ein kleiner Fußmarsch vom Auto zum Eingang zum Einkaufstrip dazu, wer Pech hat, muss vor den Eingangstüren eine kleine Pause einlegen. Ist die Obergrenze erreicht, macht eine Mitarbeiterin die Tür dicht, die kleinen Schlangen lösen sich aber zügig wieder auf.

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Bei Ikea in Duisburg wird am Eingang auf den Abstand und die Maskenpflicht geachtet. Die Zahl der Besucher ist limitiert.
Bei Ikea in Duisburg wird am Eingang auf den Abstand und die Maskenpflicht geachtet. Die Zahl der Besucher ist limitiert. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

In der „Möbelausstellung“, im Obergeschoss also, fällt das Abstandhalten ungleich schwerer als im Supermarkt, zu eng die Gänge, zu unterschiedlich das Lauf- und Stauntempo der Kunden. Immerhin: Ein Gesicht ohne Maske ist auch hier nicht zu entdecken. Zumindest zum Sicherheitsgefühl trägt das Security-Personal bei, das zwischen Küchen, Wohnzimmern und irrwitzigen Schlafzimmereinrichtungen patrouilliert.

Vor Berühren der Selbstbedienungskassen wird desinfiziert

Gegen die Situation in der berüchtigten Markthalle, also dem Untergeschoss mit allerhand Krimskrams, sind aber auch die muskelbepackten Sicherheitsmänner machtlos. Abstand ist hier quasi nicht existent, eine Wagenpflicht herrscht auch nicht, durch den Ikea-typischen Stop-and-go-Verkehr bilden sich immer wieder kleine Menschengerinnsel in den Hauptschlagadern der Markthalle. Wer unter Corona-Klaustrophobie leidet, sollte seine schwedischen Gardinen und Kleiderschränke besser im Internet bestellen und am eigens eingerichteten Schalter abholen.

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Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass die tapferen Ikea-Mitarbeiter penibel auf die Hygiene achten: An den Kassen werden die Kunden ausschließlich einzeln nach vorne gerufen, die Selbstbedienungskassen dürfen erst berührt werden, wenn ein Mitarbeiter die Kundenhände mit Desinfektionsmittel eingesprüht hat.

>>>Die neuen Regeln für Supermärkte

  • Die Corona-Beschlüsse der Kanzlerin und der Länderchefs vom 3. Dezember verpflichten im Handel zum Tragen einer Maske in geschlossenen Räumen.
  • Die Maskenpflicht gilt auch „auf Märkten und ähnlichen Verkaufsstellen im Außenbereich“ und „im unmittelbaren Umfeld“ von Geschäften – dazu zählt auch der Parkplatz.
  • Hat ein Geschäft mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche, steigen die erforderlichen zehn Quadratmeter Platz auf 20 Quadratmeter für jeden neuen Kunden, sobald mehr als 80 Menschen im Geschäft sind.