Duisburg. Binnen 30 Tagen sind 92 Duisburger an oder mit Covid-19 verstorben. In NRW hat nur der Kreis Heinsberg anteilig mehr Todesfälle zu beklagen.

Die inzwischen knapp 11.000 Corona-Fälle führen im Dauer-Hotspot Duisburg zu besonders vielen Todesopfern – auch anteilig, gemessen an der Gesamtbevölkerung. Allein von Freitag bis Sonntag wurden laut Gesundheitsamt 16 neue Todesfälle registriert. Die Zahl der Toten ist zuletzt schnell gestiegen: Seit Ende Oktober hat sich ihre Zahl in Duisburg mehr als verdoppelt.

Am 29. Oktober waren in der Amtsstatistik so noch 81 Corona-Tote registriert, am 29. November bereits 173 (siehe Grafik).

Duisburg zählt auch bei Covid-Toten zu den am stärksten betroffenen Großstädten

Corona-Tote und noch mehr Fälle in Duisburger Altenheimen In den letzten sieben, acht Tagen kamen auch sechs Männer und drei Frauen hinzu, die im Alter zwischen 40 und 69 Jahre verstorben sind. Auch in der Gruppe der 70- bis 79-Jährigen waren in den vergangenen Tagen laut Statistik des Landeszentrums Gesundheit NRW vier Männer und zwei Frauen unten den Opfern.

Stadtsprecherin Gabi Priem sagte auf Nachfrage, die 16 jüngst Verstorbenen hätten allesamt den bekannten Risikogruppen angehört und unter Vorerkrankungen wie COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) gelitten. Einige der Opfer waren in Seniorenheimen untergebracht, wo das Virus zurzeit besonders stark grassiert.

In Duisburg bislang am stärksten betroffen ist mit 63 Todesfällen die Altersgruppe der 80- bis 89-Jährigen; 56,6 Prozent der Opfer waren männlich (wir berichteten) .

Duisburg zählt bei den Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner zu den deutschlandweit am stärksten betroffenen Großstädten – bei den Todesfällen je 100.000 Einwohner leider ebenfalls:

■ Im NRW-Landeschnitt wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) bislang 19 Todesfälle je 100.000 Einwohner gemeldet, in Duisburg sind es bislang 34,7.

Köln (235 Tote; 21,6 Todesfälle/100.000 Einwohner) und die „Städteregion Aachen“ (173; 31,42/100.000) weisen zwar mehr Todesfälle aus, anteilig aber weniger.

■ In Nordrhein-Westfalen gab es nur im Kreis Heinsberg mehr Todesfälle je 100.000 Einwohner. In der ersten deutschen Hotspot-Region wurden seit dem Ausbruch im Karneval 117 Corona-Tote erfasst – 45,78 auf 100.000 Einwohner.

■ Anteilig mehr als 30 Tote je 100.000 Einwohner beklagen in NRW des Weiteren der Kreis Düren (32,5), Wuppertal (31,82) und der Kreis Mettmann (31,0).

In die Statistik gehen Personen ein, wenn sie „an“ oder auch „mit“ Covid-19 verstorben sind. Gezählt werden also ausdrücklich auch Tote, bei denen nach Einschätzung der Ärzte noch andere Faktoren als die SARS-CoV-2-Infektion zum Tode beigetragen haben können.