Duisburg. Das Evangelische Christophoruswerk in Duisburg kämpft mit Corona-Ausbrüchen in zwei Altenheimen. Dazu melden auch andere Träger Todesfälle.

Das Evangelische Christophoruswerk in Duisburg hat mit großen Corona -Ausbrüchen in zwei Altenheimen zu kämpfen. Der stadtweit größte Träger mit insgesamt zehn Pflegeeinrichtungen meldet 31 Neuinfektionen im Seniorenzentrum Altenbrucher Damm in Buchholz – 23 unter den Bewohnern und acht unter den Mitarbeitern. Damit haben sich nach Angaben des Sprechers Uwe Stoffels zuletzt 45 von insgesamt 129 Senioren infiziert. Ein an Corona erkrankter Bewohner ist demnach am vergangenen Sonntag in einer Klinik verstorben.

Der Rest zeige geringe bis gar keine Symptome . Zwölf positiv getestete Bewohner stehen laut Stoffels inzwischen auch nicht mehr unter Quarantäne . Das Haus bleibe aber in Absprache mit dem Gesundheitsamt und der zuständigen WTG-Behörde (früher Heimaufsicht) für Besuche geschlossen. Ausnahmen seien Sterbebegleitungen – unabhängig von Corona.

Corona-Ausbruch: Heim in Duisburg-Buchholz greift auf Zeitarbeitskräfte zurück

Drei von bisher insgesamt zwölf infizierten und isolierten Mitarbeitern konnten nach Angaben des Sprechers wieder ins Heim zurückkehren. Trotzdem komme das gesamte Team langsam an die Belastungsgrenze. „Deshalb werden wir in Buchholz auf Zeitarbeitskräfte zurückgreifen“, so Stoffels. „Das ist nichts Ungewöhnliches und wird bei Engpässen auch unabhängig von Corona so gemacht. Das Christophoruswerk hat feste Rahmenverträge mit auf Pflege spezialisierte Zeitarbeitsfirmen, in denen die Anforderungen genau definiert sind. Das sind dann auch alles Fachkräfte.“

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Einen weiteren großen Corona-Ausbruch meldet Stoffels in einem von insgesamt fünf Einrichtungen auf dem Gelände des Christophoruswerkes in Meiderich. Im Werner-Brölsch-Haus sind demnach bei einer Reihentestung des Gesundheitsamtes 23 von 100 Bewohnern und acht Mitarbeiter positiv getestet worden – in einem Wohnbereich, der nun für Besuche mit Ausnahme von Sterbebegleitungen geschlossen ist. Die Quarantäne sei bis 6. Dezember festgelegt worden.

Bewohner mit und ohne Corona-Symptome

„Ein Bewohner liegt im Krankenhaus“, so der Sprecher. „Die Hälfte der übrigen Fälle hatte keine Symptome, der Rest Symptome wie Fieber, die nun aber rückläufig sind.“ Hier könne die Pflege mit dem vorhandenen Team aufrecht gehalten werden – „was sicherlich eine große körperliche und psychische Herausforderung bedeutet“.

Die Reihentestung in dem Wohnbereich sei vom Gesundheitsamt angestoßen worden, nachdem das Christophoruswerk dort nach eigenen Schnelltests drei positive Ergebnisse verzeichnet hatte.

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Im Peter-Kuhn-Haus, ebenfalls in Meiderich, gebe es aktuell sechs Corona-Fälle. „Bei einer Reihentestung waren alle übrigen Bewohner negativ und zwei Mitarbeiter positiv“, so Stoffels, der von einer guten und engen Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt spricht.

Ursache für Corona-Ausbrüche unklar – Appell an Angehörige

Über die Ursache für die Corona-Ausbrüche in den Heimen lasse sich nur spekulieren. „Wir tun alles, damit Corona draußen bleibt“, so der Sprecher. „So tragen alle Mitarbeiter zum Beispiel FFP2-Masken, aber ein Restrisiko wird es immer geben.“

Er appellierte an die Angehörigen, sich an die Corona-Regeln zu halten und gerade auch bei Besuchen auf den Zimmern eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, den Abstand einzuhalten und zwischendurch auch mal zu lüften. „Wir haben aber unter den Besuchern ein Abbild der Gesellschaft“, so Stoffels. „Jene, die sich penibel daran halten, aber auch andere, die Händchen haltend neben ihrem dementen Vater sitzen. Das ist menschlich alles verständlich, aber eben auch riskant.“

>> CORONA: TODESFÄLLE IN MEHREREN DUISBURGER ALTENHEIMEN

• Das Sana-Seniorenzentrum in Großenbaum meldet vier Corona-Tote , die nach Angaben der Sprecherin Ute Kozber alle am vergangenen Wochenende in Duisburger Krankenhäusern verstorben sind. Das Altenheim war nach einem Corona-Ausbruch zuletzt wegen Kritik aus Mitarbeiterkreisen an angeblich zu laxem Umgang mit Schutzkleidung und Ärger von Angehörigen über die Informationspolitik des Heims in die Schlagzeilen geraten. Aktuell gibt es dort laut Kozber zwölf aktive Corona-Fälle unter den Bewohnern und sieben unter den Mitarbeitern.

• Das Sana-Seniorenzentrum Rheinhausen meldet derzeit drei Bewohner und einen Mitarbeiter die infiziert sind, sowie einen Corona-Toten der am Wochenende ebenfalls in einer Klinik verstarb.

• Drei Todesfälle unter den Bewohnern – alle mit Vorerkrankungen – verzeichnet das Fliedner-Heim in Großenbaum nach Angaben der Sprecherin Claudia Kruszka. Dort hatte es einen Corona-Ausbruch gegeben. Mittlerweile stehe aber kein Bewohner und kein Mitarbeiter mehr unter Quarantäne . Es gebe auch keine weiteren positiven Tests.