Duisburg. Armin Schneider wurde in der Duisburger Salvatorkirche als Superintendent verabschiedet. In seiner Predigt betont er, was ihm immer wichtig war.
Nach 16 Jahren im Amt ist Pfarrer Armin Schneider am Samstag in der Salvatorkirche als Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Duisburg verabschiedet worden. In seiner letzten Predigt vor 100 geladenen Gästen liefert der Geistliche so etwas wie eine Quintessenz, eine Zusammenfassung seines Wirkens.
„Alles wird gut.“ Dieser Satz zieht sich durch Schneiders Predigt und klingt in Zeiten von Corona natürlich etwas hohl. Aber das sei zu Zeiten Jesu nicht anders gewesen. Verraten, gequält, hingerichtet – und im Nachhinein doch Erlöser und Hoffnung. „Für diejenigen, für die ausschließlich das Sichtbare, das Machbare und Zählbare zählt“, sei die Verzweiflung ob der Situation, vor knappen 2000 Jahren genauso wie heute, wohl wirklich aussichts- und hoffnungslos. Aber: „Gott lebt. Die Liebe lebt und der Frieden hat eine Chance.“
Abschiedspredigt von Armin Schneider: „Man lässt keine Menschen ertrinken“
Überhaupt, der Blick ins Weltliche und der unermüdliche Kampf für die Schwächeren prägt die Predigt von Armin Schneider. Von Trump, „der Gift streut“, den Kriegen in der Welt, Rassismus bis zu sozialer Ungerechtigkeit prangert der Noch-Superintendent die Baustellen dieser Welt an und ruft zum Kampf für Friede und Gerechtigkeit auf. Deswegen bestimmt er die Kollekte des Abends für das Bündnis „United4Rescue“ der evangelischen Kirche in Deutschland und Sea-Watch. Um mit ziviler Seenotrettung zu helfen, wo die Politik versage. „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“
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Nach der Entpflichtung durch Christoph Pistorius, Vizepräses der evangelischen Kirche im Rheinland , verleihen auch Oberbürgermeister Sören Link und Pfarrer Stephan Blank, stellvertretend für den evangelischen Kirchenkreis, ihrer Trauer über den Abschied von Armin Schneider Ausdruck. Sichtlich erfreut ist Letzterer über die Rede von Nikolaus Schneider, gebürtiger Duisburger und ehemaliger Präses der evangelischen Kirche in Deutschland.
Armin Schneider steht am Ausgang und verabschiedet die Gäste
Zum Abschied gibt es in Pandemiezeiten natürlich keinen Sekt und keine Feier, die Gäste huschen durch die überraschend kalte Nacht zu ihren Autos. Armin Schneider steht – auf Abstand – am Ausgang und sagt zumindest von weitem „Tschüss“ – und kann sich ein paar kleine Tränen nicht verkneifen.
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