Duisburg. Erst sollen sie zwei Niederländern Bier ausgegeben haben. Dann sollen zwei Duisburger (21 und 24) sie auf dem Weg zum Bordell ausgeraubt haben.
Zwei junge Niederländer ahnten offenbar nichts Böses, als sie in den frühen Morgenstunden des 28. Dezember 2019 in der City auf zwei junge Duisburger trafen. Die boten ihnen freundlich Bier an. Die Niederländer waren neugierig auf das Groß-Bordell an der Vulkanstraße. Gemeinsam machte das Quartett sich auf den Weg. Der allerdings soll in einem Raubüberfall geendet haben. Nun stehen zwei 21 und 24 Jahre alte Neudorfer vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz.
Die Anklage wirft ihnen schwere räuberische Erpressung vor. Bevor man sich auf den Weg machte, soll das Duo aus Duisburg beschlossen haben, die Touristen zu überfallen. Auf der Alten Rheinstraße in der Altstadt soll der 21-Jährige dann einem Begleiter eine Bierflasche auf den Kopf geschlagen haben. Der 24-Jährige soll den anderen Mann gewürgt und zu Boden gebracht haben. Beide Angeklagte sollen Geld und Handys gefordert haben. Die Geschädigten sollen ihre Wertsachen ohne weiteren Widerstand heraus gerückt haben.
Überfall in Duisburg: Niederländer wollten sich Vulkanstraße anschauen
Zu Prozessbeginn wollte sich nur der 24-Jährige zu den Vorwürfen äußern. Er ließ aber seinen Verteidiger reden. „Mein Mandant hat nichts von einem Raub gewusst“, erklärte der Anwalt. Es habe keine Absprache gegeben. Der 24-Jährige sei von der fliegenden Bierflasche genau so überrascht gewesen, wie die Geschädigten. „Er hatte aber den Eindruck, dass der eine Zeuge seinen Freund angreifen wollte und hat ihn zu Boden gebracht.“ Wie dann ein Handy in den Besitz des 24-Jährigen kam, wisse der nicht mehr. Was nicht zuletzt an Unmengen von Likör, Wodka und Bier liegen soll.
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„Wir haben die Angeklagten in der City getroffen“, erinnerte sich ein 28 Jahre alter Niederländer. „Die haben uns ein Fläschchen Bier angeboten. Es war eigentlich ganz nett.“ Im Rahmen des Geplauders kam man auch „auf die Damen von Duisburg“. Die Gäste aus den Niederlanden wollten sich die berühmte Vulkanstraße anschauen. „Die beiden haben gesagt, sie bringen und da hin.“
Schlag mit Bierflasche schickte 28-Jährigen zu Boden
Irgendwo in der Altstadt habe er dann plötzlich eine Flasche an den Kopf bekommen. „Ich ging zu Boden und war kurz weg.“ Er habe noch mitbekommen, dass auch sein Freund auf dem Boden lag. „Dann haben sie uns nach Geld und Handys gefragt. Ich habe sofort alles rausgegeben.“ Der 28-Jährige zog sich bei der Tat schmerzende Gesichtsverletzungen zu. 200 Euro wurden ihm nach eigenen Angaben gestohlen. Der Prozess soll nach bisheriger Planung bereits am 27. November abgeschlossen werden.