Duisburg. Tage der offenen Tür finden an weiterführenden Schulen in Duisburg kaum statt. Viertklässler können ihre Schulen im Netz kennenlernen.
Der November ist für Eltern von Viertklässlern geprägt von der Wahl der weiterführenden Schule. Es gibt Tage der offenen Tür, Elternabende und Unterrichtsbesuche. Normalerweise. Die Corona-Pandemie zwingt zum Umdenken macht Schulen kreativ. Denn die Tage der offenen Tür sind vorerst bis zum 30. November offiziell untersagt.
Norbert Thummes, Leiter des Franz-Haniel-Gymnasiums in Duisburg-Homberg, klingt ein bisschen aufgeregt: „Wir lassen einen eigenen Film drehen“, berichtet er. Er soll einen modernen Look haben und den künftigen Schülern einen Einblick in die Schule vermitteln. „Die Grundinfos stellen wir dann zusätzlich ins Netz“, sagt er.
Tage der offenen Tür an Duisburgs Schulen sollen Ängste nehmen
Aber allen technischen Möglichkeiten zum Trotz ist es ihm doch schwergefallen, den Tag der offenen Tür abzusagen, „bis zu den Herbstferien hatte ich noch Hoffnung“. Und auch jetzt will er ermöglichen, was immer geht. Denkbar seien etwa Führungen durchs Haus in kleinen Gruppen. „Wir wollen den Kindern ja die Ängste nehmen, ihnen die Chance geben, sich die Schule mal anzuschauen“, erklärt Thummes. Unterrichtsbesuche sieht er bis auf weiteres aber als unmöglich an – zu klein die Klassen, zu hoch die Inzidenzwerte in Duisburg.
Das Mercator-Gymnasium ist schon einen Schritt weiter und hat eine virtuelle Tour durch einige Räume im Angebot, die von der Schülervertretung gemacht wurde. Maskottchen „Gerdy“ führt gut geschützt mit Mundschutz durch die Aula, den Schulhof, den Klassenraum der 6b, zeigt Schließfächer und die Schulbibliothek. Ein Flyer, den man sich herunterladen kann, hat alle wichtigen Infos über die Talentschule versammelt.
Schulen setzen auf digitale Infostände und hoffen auf Präsenzangebote
Das Max-Planck-Gymnasium in Meiderich setzt auf digitale Infostände, öffnet sozusagen virtuell seine Türen und informiert Grundschuleltern in mehreren Videos über besondere Angebote wie Bläserklassen, stellt Schulentwicklungsschwerpunkte vor oder erklärt – ganz aktuell – wie Unterricht auf Distanz funktionieren kann.
Die 14 Duisburger Gesamtschulen haben sich nicht auf eine gemeinsame Lösung für die Information der Grundschüler und ihrer Eltern geeinigt, die zur Anmeldung für das nächste Schuljahr kommen, berichtet der stellvertretende Schulformsprecher Karl Hußmann. „Einige machen wegen der Pandemie gar nichts, andere in reduzierter Form, etwa per Video und wieder andere planen, möglichst auch ein Präsenzangebot im Januar anzubieten“, so der Schulleiter der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule in Hamborn.
Sie hat, wie andere Schulen auch, während der Pandemie bereits mit Videos auf ihrer Homepage im Sommer die Fünftklässler begrüßt, weil die üblichen Kennenlerntage ausgefallen sind. In kurzen Filmen stellten sich dabei die künftigen Klassenlehrer den Kindern vor.
Eltern können sich auf den Internetseiten der Schulen vorab informieren
Die Internet-Auftritte der einzelnen Schulen sind eine gute Möglichkeit für die Eltern, sich über das Angebot und die Schwerpunkte der jeweiligen Schule zu informieren. Ob es vor Beginn der Anmeldephase im Februar auch Führungen in den Schulen geben kann, muss anhand der Pandemie-Entwicklung kurzfristig entschieden werden.
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So setzt etwa die Gesamtschule Walsum auf FAQ’s - beantwortet auf der Webseite die häufigsten Fragen – etwa wie ein typischer Stundenplan im 5. Schuljahr aussieht, wie die Kinder beim Übergang von der Grundschule zur Gesamtschule unterstützt werden oder wie die Klassen gebildet werden.
Die Gesamtschule Duisburg-Mitte hofft noch auf Eltern-Info-Abende im Dezember und Januar, will aber vorsorglich alle Infos ins Netz stellen. Bis das fertig ist, fasst sie kurz und bündig zusammen: „Soweit vorweg: Die Gesamtschule Duisburg-Mitte ist eine klasse Schule und die Kinder fühlen sich hier ganz schnell wohl!“
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>>DAS ANMELDEVERFAHREN
Die Anmeldung an eine weiterführende Schule erfolgt nach Ablauf des ersten Schulhalbjahrs der vierten Klasse, also Ende Januar. Die Termine werden über die Anmeldebögen kommuniziert, die in den Grundschulen verteilt werden.
Ist die Entscheidung getroffen, geht man gemeinsam mit seinem Kind zur Schule und meldet es dort an. Gibt es mehr Anmeldungen als Plätze, entscheidet die Schulleitung.