Duisburg. 21 erschöpfte Huskys hat die Polizei im Juni in Duisburg aus einem Auto befreit, darunter 15 Welpen. Wie es den Hunden heute geht.
Ende Juni befreite die Polizei 21 Huskys, darunter 15 Welpen, aus einem Auto auf einem Duisburger Parkplatz. In dem Wagen lebten die Hunde unter schlimmen Bedingungen. Die gute Nachricht: Mittlerweile haben fast alle Tiere ein neues Zuhause gefunden.
So viele Tiere auf einmal nimmt das Duisburger Tierheim selten auf: Um gleich 21 Huskys mussten sich die Mitarbeiter kümmern, die Ende Juni in einem abgestellten Auto entdeckt worden waren. Mittlerweile haben fast alle Hunde ein neues Zuhause gefunden. Doch so begehrt die Tiere auch sind, sie brauchen viel Auslauf und Aufmerksamkeit.
Außergewöhnliche Nacht: So viele Tiere auf einmal nimmt Tierheim Duisburg selten auf
Seit drei Wochen schon lebt Tonks bei Larissa Hendricks. „Eigentlich haben wir ja gewisse Regeln, wie dass der Hund nicht ins Bett darf, aber als Tonks neben uns in ihrem Körbchen lag und uns so erwartungsvoll angeschaut hat, war es um uns geschehen“, sagt sie. Mittlerweile hat sich die Mischlingshündin gut eingelebt bei der 27-jährigen. Jeden Sonntagmorgen bekommt Tonks ihr Lieblingsfutter: Leberwurstbrot.
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Tonks ist eines von 21 Tieren, die Ende Juni in einem abstellten Fahrzeug auf dem Parkplatz des Revierparks Mattlerbusch entdeckt worden waren. Der Halter hatte die Hunde, darunter 15 Welpen in seinem Auto eingesperrt. Passanten riefen die Polizei, die wiederum den Notdienst des Duisburger Tierheims kontaktierte. Für die Kollegen war der nächtliche Einsatz einer, wie er nicht alle Tage vorkommt, berichtet Norma Puchstein, 1. Vorsitzende des Tierschutzzentrums, dem Trägerverein des Tierheims.
Fast alle Husyks haben neue Besitzer
Die Tiere seien nach der Ankunft erschöpft, aber nicht krank oder verwahrlost gewesen. „Sie haben sich schnell erholt. Leider konnten wir sie nicht direkt vermitteln, da wir sie alle erst impfen mussten und das dauert immer sehr lange. Und es ist schade, wenn junge Hunde eine so wichtige Prägezeit im Tierheim verbringen müssen.“ Ebenfalls zwei bis drei Wochen habe die Registrierung bei der Stadt gedauert.
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Mittlerweile hätten fast alle Tiere neue Besitzer. „Wir haben einen unglaublichen Ansturm an Bewerbern erhalten“, sagt Puchstein. Vielen habe jedoch umgehend abgesagt werden müssen. „Die Leute sollten wissen, worauf sie sich bei Huskys einlassen. Es sind sehr bewegungsfreudige Hunde, ein normaler Spaziergang mit ihnen reicht da nicht, besonders im Winter. Auch der Kopf muss ausgelastet sein, sie müssen viel beschäftigt werden“, erläutert sie.
Außerdem würden Huskys besonders häufig bellen. „In einer Stadtwohnung kann das zu Problemen mit den Nachbarn führen. Man muss auch mit Kleintieren und Katzen vorsichtig sein, da setzt sich der Jagdinstinkt durch.“
Tonks kommt bald in die Hundeschule
Besonders bevorzugt worden seien Besitzer, bei denen bereits ein Husky zum Familienkreis zählt. „Wir haben die Hunde im ganzen Ruhrgebiet vermittelt, sogar an eine Huskyfarm in Thüringen“, sagt Puchstein. Oder eben nach Buchholz zu Larissa Hendricks: „Wir haben uns die Huskys auf der Homepage schon länger angesehen und hatten eigentlich einen Bruder von Tonks im Auge“, sagt sie. „Als wir dann im Tierheim waren, saß sie da alleine in ihrem Gehege und es war Liebe auf den ersten Blick“, schwärmt die junge Frau. „Mit ihren kleinen Fuchsohren und der schwarzen Maske im Gesicht sieht es immer so aus, als trüge sie ein Dauergrinsen.“
Gut elf Monate alt kommt der kleine Husky bald in die Hundeschule. Tonks liebt die Ausflüge zur Sechs-Seen-Platte, sagt Hendricks. „Da hat sie ihre Schwimmleidenschaft entdeckt, auch wenn das für die Rasse eher untypisch ist. Aber sie findet auf jedem Spaziergang einen Spielgefährten.“ Zwischen ihr und ihrem Freund wachse der Neid, wenn einer von beiden zur Arbeit muss und der andere mehr Zeit für das neue Familienmitglied hat. Für die 27-jährige steht fest: „Wir geben sie nicht mehr her.“
>>ZWEI HUSKYS SUCHEN NOCH EIN NEUES ZUHAUSE
- Zwei der ursprünglich 21 Huskys sind bislang noch nicht vermittelt worden: Dem einen haben die Tierheim-Mitarbeiter den Namen Streuner gegeben. Der Rüde ist etwa dreieinhalb Jahre alt und gilt als freundlich und aufgeschlossen gegenüber Menschen. „Am Verhalten liegt es nicht, dass er noch da ist. Aber viele Leute schauen eher nach einem jüngeren Hund, obwohl ein Alter von drei Jahren immer noch jung ist“, sagt Puchstein.
- Deutlich jünger, nämlich dokumentierte anderthalb, ist Hündin Tess. „Sie ist ein bisschen schüchterner und etwas moppeliger, da drängen sich andere Hunde mehr auf“, sagt sie. Einmal sei Tess bereits zum Probeschlafen bei einer Familie gewesen. „Das Problem: Sie kann sehr gut klettern. Sogar ein 1,80 Meter hoher Zaun könnte zu niedrig sein“, so Puchstein. Weitere Infos zu den beiden Hunden finden sich auf der Homepage des Tierheims: www.tierheimduisburg.de