Duisburg. Bußgelder von zwei Millionen Euro: Wie noch viel mehr Fahrgäste wegen Maskenverstößen im Duisburger ÖPNV zur Rechenschaft gezogen worden wären.
Nach einer ersten gemeinsamen Schwerpunktkontrolle Mitte Juni kontrollieren die Mitarbeiter der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) seit dem 17. August 2020 täglich mit dem Ordnungsamt der Stadt die Maskenpflicht im ÖPNV, in Bussen, Bahnen und an Haltestellen. Seitdem teilt die DVG die Ergebnisse der Kontrollen, die auch unabhängig vom Städtischen Außendienst (SAD) stattfinden, der Öffentlichkeit in wöchentlichen Bilanzen mit. So sind in den vergangenen rund zweieinhalb Monaten bei insgesamt 119.340 überprüften Fahrgästen aufgrund von Verstößen 866 Bußgelder ausgesprochen worden (Stand 30. Oktober 2020). Das entspricht einem Prozentsatz von rund 0,7 Prozent.
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Die Geldbußen in Höhe von jeweils 150 Euro können allerdings nur die Ordnungsamtskräfte aussprechen. Die DVG-Kontrolleure haben, wenn sie ohne den SAD unterwegs waren, weit mehr Verstöße gegen die Maskenpflicht festgestellt: So wurden seit dem 17. August in insgesamt 13.346 Fällen Fahrgäste ohne oder mit falsch angelegtem Mund-Nasen-Schutz – etwa unterm Kinn – erwischt. Das sind mit Blick auf die Zahl der insgesamt kontrollierten Passagiere schon rund 11 Prozent.
DVG-Kontrolleure haben nicht die gleichen Reche wie der Duisburger Außendienst
Hätten DVG-Kontrolleure gleiche Rechte wie das Ordnungsamt, wären bei einer Bußgeldsumme von insgesamt rund zwei Millionen Euro noch deutlich mehr Leute, die die eigene und vor allem die Gesundheit anderer riskieren, finanziell zur Rechenschaft gezogen worden. So sind bis Ende Oktober Geldbußen von insgesamt „nur“ knapp 130.000 Euro zusammengekommen.
So bleibt die Tatsache, dass der SAD nicht überall gleichzeitig sein kann. Wobei die Maskenpflicht im ÖPNV in Duisburg grundsätzlich sehr intensiv und konsequent kontrolliert wird. Dies zeigte jedenfalls ein Vergleich mit Nachbarstädten im vergangenen September. Besonders auffällig: Duisburg verzeichnete zum damaligen Zeitpunkt 352 Bußgelder, Oberhausen null.
DVG-Mitarbeiter können Fahrgäste aus Bussen, Bahnen oder von Haltestellen verweisen
Die meisten Geldbußen (254) verhängten die hiesigen Ordnungsamtskräfte bisher in der Woche bis zum 28. Augst. Die meisten Verstöße (2435) stellten die DVG-Mitarbeiter in der Woche bis zum 18. September auf. Sie können Fahrgäste bei Missachtung der Maskenpflicht nicht zur Kasse bitten, allerdings aus Bussen, Bahnen oder von Haltestellen verweisen. Dies war seit dem 17. August in 298 Fällen nötig, weil Fahrgäste entweder trotz Aufforderung keine Maske tragen wollten oder diese gar nicht erst dabei hatten.
Die mit Abstand meisten Verweise (94) erteilten die DVG-Kontrolleure gleich in der ersten Woche der gemeinsamen Kontrollen mit dem SAD bis zum 21. August. Die meisten Fahrgäste (15.167) wurden dagegen erst kürzlich zum Wochenstichtag 30. Oktober überprüft.
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