Duisburg. Zu Beginn der Corona-Pandemie meldeten die Blutspendedienste in Duisburg eine „überwältigende Bereitschaft“. Die ist inzwischen abgeflaut.

Nachdem beim Ausbruch der Corona-Pandemie die Blutspendedienste von der „überwältigenden Spendenbereitschaft“ der Duisburger begeistert waren, ist die Bereitschaft zu Beginn der zweiten Welle abgeflaut. „Traurig“ nennt Brigitte Dingermann vom BZD Blutspendezentrum an der Königstraße die Situation.

Im Sommer sei die Lage konstant und entspannt gewesen, sagt Dingermann, die rätselt, woran es liegen könnte, dass die Spender sich jetzt zurückhalten. „Mit Einführung der Maskenpflicht“ sei der Rückgang gekommen. Auch die Empfehlung, möglichst zu Hause zu bleiben, könne dazu beigetragen haben. Es kämen einfach weniger Leute in die Innenstadt, wohl auch, weil viele im Homeoffice arbeiteten und nicht nach Feierabend vorbei schauten.

Blutspenden sind in Duisburg um 25 Prozent zurück gegangen

Gegenüber dem Oktober 2019 sei die Zahl in diesem Monat um 25 Prozent gesunken, sagt Brigitte Dingermann. „Viele denken auch, sie brauchen einen Corona-Test. Nein, bis auf die, die in einem Risikogebiet im Ausland waren, kann man einfach vorbei kommen.“ Am Eingang werde die Gesundheit des Spendenwilligen sorgfältig geprüft und protokolliert, in den Räumen herrsche selbstverständlich Maskenpflicht und werden große Abstände gehalten.

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Nicht ganz so dramatisch sieht der DRK-Blutspendedienst die Lage. Allerdings bewege sich die Bereitschaft „auf sehr niedrigem Niveau“, so Sprecher Stephan Küpper, der im April noch geraten hatten, mit der Blutspende noch zu warten, weil viele Krankenhäuser Operationen abgesagt hatten. Er glaubt, dass die Sicherheit der Sommerzeit, die „gerade gewonnene Normalität“ wegen der stärkeren Restriktionen wieder verloren gegangen sei. „Man stürzt ja von einem Zustand in den nächsten.“

DRK hofft, dass nach den Herbstferien wieder mehr gespendet wird

Beim DRK spiele auch eine Rolle, dass die Termine, die der Blutspendedienst etwa in Schulen oder Firmen anbietet, jetzt ausfallen müssen. „In den Herbstferien ist es aber auch immer etwas schwieriger“, hofft er, dass die Bereitschaft jetzt wieder zunimmt. „Blutspendetermine sind vom Versammlungsverbot ausgenommen.“ Alle Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen würden eingehalten. „Einkaufen geht ja auch noch“, sagt Küpper.