Duisburg. „Toccata“-Reihe bringt weihnachtliche Klänge in die Mercatorhalle in Duisburg. Mit 250 Besuchern gilt sie wegen Corona jetzt als „ausverkauft“.
Festliche Trompeten- und Orgelklänge wie zur Weihnachtszeit erfüllten die Mercatorhalle zum Auftakt der beliebten „Toccata“-Reihe. Klänge, die in den ausgedünnten Programmen der Corona-Ära selten zu hören sind.
Die russische Organistin Daria Burlak, der Solo-Trompeter der Duisburger Philharmoniker, Thomas Hammerschmidt, und die Mezzosopranistin Sonja Leutwyler sorgten mit froh gestimmten Barock-Arien für einen erfreulichen Kontrast zu den verschärften Aufführungsbedingungen, die die Veranstalter immer wieder in Bedrängnis bringen.
Duisburger Mercatorhalle mit 250 Besuchern „ausverkauft“
Die 250 zugelassenen Besucher in der somit „ausverkauften“ Mercatorhalle konnten die weniger erfreulichen Umstände für mehr als 75 Minuten vergessen. Die Organistin Daria Burlak, die den Barock-Block mit vier klangvollen Solo-Stücken aus den Federn amerikanischer und britischer Komponisten ergänzte, liebt kräftige Farben. Das demonstrierte sie nicht nur mit ihrem grün glitzernden Jackett, sondern vor allem mit ihrem hörbaren Vergnügen an den reichlichen Möglichkeiten, mit den Registern der Eule-Orgel klangliche Feuerwerke entfachen zu können.
Angefangen mit Leo Sowerbys „Pageant“ (Festzug) und seinen ausgedehnten Soli für das Pedalwerk über Seth Binghams in tausend Farben schillernder „Roulade“ bis zu mächtig aufrauschenden Stücken von Charles Villiers Stanford und Patrick Gowers. Werke von meist stattlicher Klangfülle, die sich abwechslungsreich von den schlanken und agilen Barock-Beiträgen abhoben.
Sonja Leutwyler singt anspruchsvolle Barock-Arien
Die Mezzosopranistin Sonja Leutwyler startete mit einer extrem anspruchsvollen Arie aus Händels Oratorium „Samson“. Wie auch bei den weiteren Gesängen von Alessandro Scarlatti und Johann Sebastian Bach wurde damit zu einer für Sopran vorgesehenen Arie gegriffen, die für die Mezzo-Stimme der Sängerin recht hoch lag. Hier stieß die Sängerin bisweilen an ihre Grenzen. Gleichwohl störte das nicht die Koloratursicherheit und den Elan ihrer Vorträge. Zum überzeugenden Gesamteindruck trug nicht unwesentlich Thomas Hammerschmidt bei, der auch den virtuosen Trompetenpart in Bachs Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen“ präzis ausführte.
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Viel Beifall des dankbaren Publikums. Am 30. Januar wird die Reihe mit dem französischen Organisten Thierry Mechler, einem ehemaligen Lehrer von Daria Burlak, fortgesetzt.