Duisburg. Die Polizei Duisburg hat eine von „Fridays for Future“ geplante Rad-Demo über die gesperrte A 40 verboten. Die Klima-Aktivisten klagen dagegen.

Ärger über die Polizei bei „Fridays for Future“ (FFF): Die von der Duisburger Organisation für Freitag, 2. Oktober, ab 16 Uhr geplante Fahrrad-Demo darf nicht über die derzeit teilweise gesperrte A 40 führen. Das hat eine Polizeisprecherin auf Nachfrage der Redaktion bestätigt. Es gebe zu große Sicherheitsbedenken. FFF-Sprecher Yannick Redweik reagierte mit großem Unverständnis auf die Entscheidung: „Wir haben mit unserem Anwalt gesprochen und werden dagegen Klage per Eilantrag beim Verwaltungsgericht Düsseldorf einreichen.“

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Die Organisatoren von „Fridays for Future“ wollen mit ihrer besonderen Aktion ein Zeichen für eine Verkehrswende, für Fahrradautobahnen setzen und gleichzeitig aufzeigen, wie wenig Platz es für Radler in den Städten im Vergleich zum Autoverkehr gebe. Dazu ist ursprünglich geplant, vom Duisburger Hauptbahnhof in Richtung Autobahnkreuz Kaiserberg zu starten, um ab dort ein Teilstück der nach einem Lkw-Unfall noch voraussichtlich bis Sonntagabend gesperrten A 40 zu befahren. „Wir wollen die Autobahn schon an der Ausfahrt Mülheim an der Ruhr wieder verlassen.“

Polizei Duisburg hat Sicherheitsbedenken bei der geplanten Fahrrad-Demo von Fridays for Future

Wenn es nach der Polizei geht, wird daraus nichts. Sie befürchtet einerseits, dass die Autofahrer im Gegenverkehr durch die Fahrrad-Demo abgelenkt werden und es zu Unfällen kommt, wie eine Sprecherin betont. Außerdem gehe es um die Lkw-Fahrer, die die A40-Baustelle beliefern und durch die Radler nach Auffassung der Ordnungsbehörde behindert werden könnten.

Dieses Argument wird auch in Bezug auf eine von „Fridays for Future“ ins Spiel gebrachte alternative Route herangeführt. „Wir haben in den Gesprächen mit der Polizei zuletzt vorgeschlagen, dass wir erst ab Mülheim-Styrum auf die A 40 fahren – zunächst in Richtung Duisburg bis zur Baustelle und dann auf der gleichen Seite wieder zurück“, so Redweik. „Da würde es keine Probleme mehr mit dem Gegenverkehr geben, weil die Autobahn ab dort in beiden Richtungen gesperrt ist.“

Fridays for Future kann die Bedenken der Polizei nicht nachvollziehen

Dass der Lkw-Verkehr behindert werden könnte, kann der FFF-Sprecher nicht nachvollziehen. „Da ist doch wirklich genug Platz.“ Sein Mitstreiter Lukas Schauer ergänzt sarkastisch: „Anscheinend muss die Baustelle am Freitag über sechs Fahrspuren samt Standstreifen beliefert werden...“

Nun hat die Polizei eine Fahrrad-Demo nicht grundsätzlich verboten, sondern eine Route vorgeschlagen und genehmigt, die nicht auf die Autobahn führt, aber an ihr entlang. „Dann wird unser Plan witzlos“, so Schauer. Wobei Redweik betont, dass es am Freitag auf jeden Fall eine Fahrradaktion geben werde – unabhängig von der Entscheidung des Verwaltungsgerichts.

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