Um die Situation der Obdachlosen in Duisburg in den Griff zu kriegen, braucht es mutige Zusammenarbeit und pragmatische Lösungen. Ein Kommentar.
Duisburg. Die Stadt Duisburg brüstet sich seit Jahren damit, führend zu sein mit ihrem Konzept der präventiven Wohnungslosenhilfe. Das macht ja auch Sinn: Eingreifen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Helfen, bevor jemand auf der Straße landet.
Fakt ist aber auch, dass damit längst nicht alle erreicht werden. Klar formulierte es Udo Horwat vom Diakoniewerk: Die Wohnungsnotfallhilfe muss angepasst werden.
Arbeitstreffen – ohne ehrenamtliche Kräfte
Immerhin soll jetzt ein Arbeitstreffen stattfinden – allerdings nur mit den „beteiligten Institutionen des Hilfesystems“, nicht mit den ehrenamtlich engagierten Kräften.
Dabei dürfte der institutionalisierte Blick auf die Situation der Wohnungslosen Kern des Problems sein. Warum sonst muss Pater Oliver täglich seine Kirche zur Suppenküche umgestalten und winters zum Schlafplatz? Während dieses Kümmern inzwischen eingespielt ist, geht sein Blick weiter: Er sorgt sich um jene, die hochschwanger oder sterbenskrank sind und für die es keinen Ort gibt.
Derweil fließen jährlich hunderttausende Euro in ein altes Hotel in Marxloh, das den Namen nicht verdient. Die Berichte der Bewohner einerseits und die Beschreibungen der Stadt andererseits lassen sich nicht überprüfen, weil Journalisten nicht hineingelassen werden.
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Die Rahmenbedingungen dort erscheinen aber alles andere als sinnvoll. Auf der Webseite der Stadt informiert noch Sozialdezernent Reinhold Spaniel, der seit drei Jahren im Ruhestand ist, über die Angebote der Stadt: Es könne „jederzeit ein beheizter Schlafplatz zur Verfügung gestellt werden“. Das ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel.