Duisburg. Ein Duisburger soll fünf Jungen sexuell missbraucht haben. Offenbar war er auch beim Jugendferienwerk NRW beschäftigt und begleitete Freizeiten.

Ein 48-Jähriger aus Duisburg wird des mehrfachen Kindesmissbrauchs beschuldigt (wir berichteten). Die Staatsanwaltschaft Duisburg prüft derzeit auch den Verdacht, dass der Mann mehrere Jugendfreizeiten betreut haben soll.

Nach bekanntwerden des Vorfalls hat sein Arbeitgeber – der L
andessportbund NRW (LSB) – nach eigenen Angaben „unverzüglich“ ein Kündigungsverfahren eingeleitet. Dabei stellte der Sprecher des Landessportbundes, Frank-Michael Rall, klar: „Der betreffende Mitarbeiter hatte im Rahmen seiner Tätigkeit für den Landessportbund NRW als Sachbearbeiter im Veranstaltungsmanagement keinen Kontakt zu Kindern.“

In einer weiteren Anfrage unserer Redaktion an den Landessportbund NRW bestätigte Rall jedoch, dass der Duisburger vor seiner Festanstellung beim Landessportbund „seit 2001 mehrfach befristet als Aushilfe beim Jugendferienwerk NRW beschäftigt“ war.

Duisburg: 48-Jähriger soll mindestens fünf Jungen missbraucht haben

Das Jugendferienwerk NRW wurde über Jahre hinweg finanziell vom Landessportbund NRW gefördert. Zudem hat der LSB Räume an das Jugendferienwerk vermietet. Nachdem der Landessportbund seine finanziellen Zuschüsse immer weiter gesenkt hatte, musste das Jugendferienwerk 2011 aufgrund von wirtschaftlichen Gründen aufgelöst werden. Bis dahin hatte die Organisation für bis zu 10.000 Jugendliche jährlich Ferienfreizeiten organisiert.

Der Verdacht, dass der beschuldigte Duisburger für das Jugendferienwerk oder auch neben seiner Tätigkeit beim Landessportbund für andere Organisationen Freizeiten betreut hat, wird derzeit von der Staatsanwaltschaft geprüft.


Der 48-Jährige steht unter dringendem Verdacht, in den vergangenen zehn Jahren mindestens fünf Jungen im Alter zwischen sieben und elf Jahren sexuell missbraucht zu haben. Die Eltern eines Siebenjährigen erstatteten am 31. August Anzeige. Daraufhin durchsuchten Ermittler zunächst die Wohnung des Mannes und dessen Wohnwagen, der auf einem Stellplatz in Wanheimerort geparkt war. Die Beamten stellten Festplatten, USB-Sticks und Handys sicher.