Duisburg. Wegen bewaffneten Drogenhandels stehen drei Brüder vor dem Landgericht. In Hochfeld fanden Ermittler auch Listen von Kunden und Schuldnern.

Den Nachbarn blieb das rege Treiben rund um eine Wohnung an der Rheinhauser Straße in Hochfeld zu Beginn des Frühjahrs nicht verborgen. Angesichts des Besucherandranges nicht gerade bürgerlich wirkender Menschen schalteten sie die Polizei ein. Die schlug am 10. April zu und fand erhebliche Mengen Drogen. Der 29-jährige Wohnungsinhaber und seine beiden jüngeren Brüder stehen nun wegen Drogenhandels vor dem Landgericht.

Die Anklage wirft dem Trio bewaffneten Drogenhandel vor. Denn in der Wohnung wurden nicht nur rund zwei Kilo Marihuana und kleinere Mengen Amphetamin und Kokain gefunden.

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Zum Teil sollen in unmittelbarer Nähe der Drogen auch eine Gaspistole, ein Klappmesser und ein Reizgassprühgerät gelegen haben. Den Angeklagten droht angesichts der Drogenmenge und der griffbereiten gefährlichen Gegenstände eine Verurteilung zu jeweils mindestens fünf Jahren Haft.

Dealer aus Hochfeld: Listen von Kunden und Schuldnern beschlagnahmt

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Der 29-Jährige soll das illegale Handelsgut verpackt und in der Wohnung gelagert haben. Den größten Teil der Drogen fand die Polizei in 40 Tüten verpackt in einer Sporttasche. Zudem soll der Angeklagte Listen von Kunden und Schuldnern geführt haben, über deren Fund sich die Ermittler mutmaßlich sehr gefreut haben dürften.

Sein drei Jahre jüngerer Bruder soll für den Verkauf und das Abpacken in handelsübliche Portionen verantwortlich gewesen sein. Zu einem Kellerverschlag, in dem das Verpackungsmaterial lagerte, soll ausschließlich der 26-Jährige Zugang gehabt haben.

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Der jüngste Bruder, 25, der nach eigenen Angaben zur Tatzeit mehr oder weniger auf der Straße lebte, soll beim Verkauf und dem Führen der Kundenlisten geholfen haben.

Die drei Angeklagten wollten sich zu Prozessbeginn nicht zu den Vorwürfen äußern. Zwei Verteidiger kündigten allerdings Einlassungen für einen späteren Zeitpunkt an. Für das Verfahren sind bis Mitte Oktober drei weitere Verhandlungstage vorgesehen.