Duisburg. Die Stadtwerke melden einen Zähler falsch an und schalten einem Duisburger versehentlich den Strom ab. Warum er 500 Euro Schadenersatz bekommt.
Wochenlang hat sich Björn Fox (37) aus Duisburg wegen eines falsch angemeldeten Zählers mit den Stadtwerken herumgeärgert. Höhepunkt: Mitten in einer wichtigen Videokonferenz im Homeoffice wird plötzlich sein Strom abgeschaltet. Doch der Reihe nach.
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Der 37-jährige besitzt und bewohnt seit einigen Monaten eine von sechs Wohnungen im einem Neubau an der Dorfstraße in Serm. Vor einigen Wochen ruft Fox beim Kundenservice der Stadtwerke an, weil er sich wundert, bis dato noch kein Willkommensschreiben hinsichtlich der Stromversorgung erhalten zu haben. „Mir wurde dann gesagt, dass ich gar keinen Zähler habe.“
Fehler der Stadtwerke Duisburg: Hickhack um falsch angemeldeten Stromzähler
Nun gibt es im Haus, wie Fox auch noch noch mal im Keller überprüft, aber sechs Zähler, also eigentlich passend für jede Partei einen. Das Problem: „Ich hab herausgefunden, dass einem Eigentümer einer anderen Wohnung zwei Zähler zugeordnet worden war“, erzählt der Sermer. „Dieser hatte schon zwei Abschlagsrechnungen bekommen, die Stadtwerke darauf hingewiesen, dass er mit einem Zähler gar nichts zu tun hat und entsprechend dafür nicht zahlen wird.“
Laut Fox hätten die Stadtwerke von diesem Eigentümer verlangt zu beweisen, dass dieser Zähler nicht auch seiner sei. „Er ist wohl nicht weiter darauf eingegangen und hat die Sache erst mal laufen lassen.“ Und das hat Folgen für Fox.
Duisburger kritisiert: „Ich bin bei den Stadtwerken von Abteilung zu Abteilung und wieder zurück verwiesen worden“
„Ich habe in einem Telefonat mit dem Kundenservice am 3. August erfahren, dass der Strom aufgrund der ausgebliebenen Abschlagszahlungen für jenen Zähler wenige Tage später abgestellt werden sollte“, so der 37-Jährige. „Ich habe klar gemacht, dass es sich nur um meinen Zähler handeln kann, ich demzufolge ohne Strom da stehen würde und um interne Klärung gebeten.“
Als er daraufhin keine Rückmeldung erhält, habe er noch mal nachgefragt, die Situation noch mal geschildert und sei dann von Abteilung zu Abteilung und wieder zurück verwiesen worden. „Kundentennis“ nennt Fox das.
Stadtwerke schalten mitten in einer wichtigen Videokonferenz im Homeoffice den Strom ab
Nun arbeitet der Sermer im Homeoffice. Und am 10. August, mitten in einer Videokonferenz, passiert dann tatsächlich das, was er befürchtet hat: Der Strom wird abgeschaltet. „Ich habe nur kurz gedacht, dass die Sicherung herausgeflogen ist, bin dann in den Keller gerannt und habe dort noch den Stadtwerke-Mitarbeiter getroffen.“
Ihn kann Fox glücklicherweise überzeugen, die Stromversorgung wieder herzustellen. Der „nur“ fünfminütige Ausfall habe durch die abgebrochene Videokonferenz aber einen Arbeitsausfall mit einem Schaden von 500 Euro verursacht.
Duisburger erhält 500 Euro Schadenersatz und wechselt trotzdem den Versorger
„Die Summe wollten mir die Stadtwerke erst nicht erstatten“, sagt der Sermer. „Ich habe dann die Schlichtungsstelle in Berlin über den Fall informiert. Danach hat mir eine nette Stadtwerke-Mitarbeiterin versichert, dass ich das Geld bekomme. So gehen wir am Ende gut auseinander.“
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Denn der Zähler ist inzwischen zwar inzwischen erfolgreich auf ihn umgemeldet, doch die Lust, beim hiesigen Energieversorger zu bleiben, sei ihm nach den nervenaufreibenden Wochen vergangen. „Ich habe den Versorger gewechselt.“
>> DAS SAGEN DIE STADTWERKE DUISBURG ZU DEM FALL
• Die Stadtwerke nehmen auf Nachfrage der Redaktion per Mail zu dem Vorfall wie folgt Stellung: „Wir haben den Sachverhalt mit dem Kunden klären und die Missverständnisse ausräumen können. Leider ist es im vorliegenden Fall aufgrund eines Übertragungsfehlers zur fälschlichen Anmeldung des Zählers gekommen.“
• Die Klärung und Fehlersuche habe einige Zeit gedauert, weil ein dem Netzbetreiber ursprünglich durch den Bauträger gemeldeter anderer Versorger die Strombelieferung nicht habe realisieren können.