Den Haag. Die Ermittler bereiten die Operation Pollino seit zwei Jahren vor. Jetzt ist der Schlag gegen die Mafia erfolgt. Es sieht nach einem Erfolg aus.

Mit einer großangelegten Razzia sind Ermittler in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Belgien gegen die italienische Mafia-Organisation 'Ndrangheta vorgegangen. Deutsche Schwerpunkte der Aktion waren das Rheinland und das Ruhrgebiet sowie Bayern. Dutzende mutmaßliche 'Ndrangheta-Mitglieder wurden am Mittwochmorgen festgenommen, zahlreiche Wohnungen und Lokale durchsucht, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mitteilte.

Nach Angaben der italienische Polizei wurden bislang 90 Menschen in Europa und in Ländern Südamerikas gefasst. Ihnen wird unter anderem Drogenhandel, Geldwäsche und die Zugehörigkeit zu einer Mafiaorganisation vorgeworfen.

13.09 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet.

13.08 Uhr: Die italienischen Ermittler betonen der Wert ihrer Datenbank und sagen: "Es wäre schön, wenn es solche Datenbanken auch in anderen Ländern gebe."

13 Uhr: Die italienischen Ermittler betonen: "Die heutigen Festnahmen sind für die 'Ndrangheta nichts." Es müsste tausende Festnahmen geben. Und Milliarden Euro an beschlagnahmtem Bargeld.

12.46 Uhr: Auf Nachfrage betont der italienische Staatsanwalt den Wert der gemeinsamen Ermittlungsgruppe: "Wir haben erstmals gemeinsam in Echtzeit ermittelt."

12.40 Uhr: Die belgische Polizei berichtet, in Belgien habe es 40 Durchsuchungen gegeben. Dabei sind auch Spezialeinheiten eingesetzt worden. Es habe aber keine Zwischenfälle gegeben.

BKA-Mann: Ein Kronzeuge hat wichtige Informationen geliefert

12.38 Uhr: BKA-Mann Hoppe beklagt, dass verschlüsselte Kommunikation und die fehlende Vorratsdatenspeicherung die Arbeit der Ermittler erschwert hätten.

12.36 Uhr: Ein Kronzeuge in Italien hat den Ermittlungsbehörden wichtige Hinweise gegeben.

12.34 Uhr: 400 BKA-Mitarbeiter sind seit heute Morgen im Einsatz. Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag in NRW. "Wir haben dem Netzwerk der Mafia ein Netzwerk der Strafverfolgungsbehörden entgegengesetzt. Wir werden das intensiv weiter fortsetzen."

„"Die 'Ndrangheta ist in Deutschland angekommen.“

Christian Hoppe, Bundeskriminalamt

12.31 Uhr: Christian Hoppe vom BKA sagt: "Die 'Ndrangheta ist in Deutschland angekommen." Mit den Einnahmen aus dem Drogenhandel würden Restaurants erworben. Die Rede ist von mehreren hundert Kilogramm Kokain, die die Mafia-Organisation nach Deutschland gebracht haben soll.

Duisburger Staatsanwalt: 14 Festnahmen in Deutschland

12.29 Uhr: "Nach erstem Eindruck ist die Aktion von heute ein großer Erfolg." Auch Bien betont, die hervorragende Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern.

12.27 Uhr: Horst Bien, Leitender Oberstaatsanwalt in Duisburg: Wir ermitteln seit August 2016. Tatvorwürfe: Kokainhandel, Geldwäsche, Mitgliedschaft in ausländischer krimineller Organisation. Bilanz von heute:

  • bisher 47 Beschuldigte in Deutschland
  • 65 Durchsuchungen, Schwerpunkt in NRW
  • 14 Personen sind am Mittwoch festgenommen worden.
  • mehrere Vermögensarreste

12.25 Uhr: Nach Angaben des italienischen Staatsanwalts benutzt die 'Ndrangheta vermehrt nordeuropäische Häfen, weil diese nicht so stark kontrolliert würden.

Verbindungen in die Türkei

12.23 Uhr: Bombardieri sagt, es habe Verbindungen zu kriminellen Vereinigungen in der Türkei gegeben. Diese seien eingesetzt worden, um doppelte Böden in Fahrzeuge einzubauen.

12.20 Uhr: Giovanni Bombardieri, Oberstaatsanwalt der Region Kalabrien, erinnert an die Mafia-Morde von Duisburg. Diese seien in abgehörten Telefongesprächen zwischen 'Ndrangheta-Mitgliedern mehrfach erwähnt worden.

12.18 Uhr: Auch De Raho betont den Wert der europäischen Zusammenarbeit: "Wenn wir nicht so weiter arbeiten, dann gewinnt die Organisierte Kriminalität."

„"Wenn wir glauben, wir haben die 'Ndrangheta ausgehoben, dann täuschen wir uns!"“

Federico Cafiero De Raho

12.15 Uhr: "Wenn wir glauben, wir haben die 'Ndrangheta ausgehoben, dann täuschen wir uns!" De Raho ordnet den Erfolg der heutigen Aktion ein.

12.14 Uhr: De Raho betont, dass die 'Ndrangheta eine global agierende Organisation und extrem gut strukturiert sei. Das mache die Ermittlungen so schwierig.

12.11 Uhr: Mehr als zwei Tonnen Kokain seien über niederländische und italienische Häfen nach Europa gebracht worden.

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12.08 Uhr: Federico Cafiero De Raho, ein auf Mafia-Verbrechen spezialisierte Staatsanwalt aus Italien, berichtet, dass die Ermittlungen in Italien bereits 2015 begonnen haben. Die Organisation, die die Ermittler im Blick hatten, saß in Pollino - so bekam die heutige Operation ihren Namen.

12.06 Uhr: In den Niederlanden sind Unterlagen, Laptops und Telefone beschlagnahmt worden. Bei den Durchsuchungen stießen die Polizisten auf eine Produktionseinheit für Ecstasy.

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12.04 Uhr: Die Ermittlungen der Steuerfahndungen begannen wegen des Verdachts auf Geldwäsche in zwei italienischen Restaurants in den Niederlanden. Bei den Ermittlungen fiel den Steuerfahndern auf, dass der Restaurantbesitzer Verbindungen zur kalabrischen Mafia hatte. Diese Leute waren, so die Ermittler, auch häufig in Deutschland unterwegs.

Operation Pollino wird seit mehr als zwei Jahren vorbereitet

12.01 Uhr: Auch in Suriname hat es eine Festnahme gegeben. Zwei Millionen Euro Bargeld sind sichergestellt worden, dazu kiloweise Drogen, darunter drei Kilogramm Kokain.

11.59 Uhr: Spiezia betont, dass die europäische Kooperation in diesem Fall enorm wichtig war. In Form nationaler Ermittlungen hätte die Polizei nicht zu diesem Ergebnis kommen können. Er bedankt sich bei den Polizeibehörden der Nationalstaaten.

11.57 Uhr: 90 europäische und nationale Haftbefehle sind erwirkt worden. Die Operation läuft seit mehr als zwei Jahren, berichtet Filippo Spiezia, Vizepräsident von Eurojust.

(dpa/red)