Duisburg. Ein Busfahrer kann 20 Euro nicht wechseln und nimmt eine Frau in Duisburg-Hochheide nicht mit. Fahrgäste regen sich auf. Das sagt die NIAG.
Holger Krause hat sich neulich in Duisburg-Hochheide fürchterlich über einen Busfahrer der Linie 929 aufgeregt. „Eine Frau ist an der Haltestelle Ottostraße eingestiegen und wollte ihr Ticket mit einem 20-Euro-Schein bezahlen. Der Fahrer hat dies aber völlig barsch abgelehnt“, so der Linken-Politiker, der im Bus saß.
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Die Frau sei daraufhin ausgestiegen, um den Schein am nur ein paar Meter entfernten Kiosk zu wechseln. „Als sie binnen kürzester Zeit wieder da war, hatte der Busfahrer schon alle Türen verschlossen und ist einfach losgefahren“, so Krause. „Unglaublich!“
NIAG-Fahrer wehrt sich nach Vorfall in Duisburg-Hochheide gegen die Vorwürfe
NIAG-Sprecher Michael Block äußert sich auf Nachfrage zu den Vorwürfen und möchte eines vorab klarstellen: „Was viele nicht wissen: Die Fahrerinnen und Fahrer sind gemäß den Beförderungsbedingungen nicht verpflichtet, Geldscheine über zehn Euro zu wechseln“, so Block. Und der befragte Fahrer sei dazu auch nicht in der Lage gewesen.
Nach seiner Darstellung habe er der Frau entsprechend der rechtlichen Vorgaben zunächst einen Gutschein über den Differenzbetrag angeboten. „Dann hätte der Fahrer sie selbstverständlich mitgenommen beziehungsweise mitnehmen müssen“, erklärt der NIAG-Sprecher. „Er hat uns gesagt, dass er der Frau schließlich empfohlen habe, den 20-Euro-Schein am Kiosk zu wechseln und den nächsten Bus zu nehmen.“
Mehrere Fahrgäste bezeichnen das Verhalten des Busfahrers als äußerst unfreundlich
Necla Yilmaz saß wie Krause im Bus. Sie sagt: Einen Gutschein habe der Fahrer der Frau zunächst definitiv nicht angeboten. „Er hat sie einfach nur sofort barsch nach draußen zitiert, um dann sofort loszufahren und nicht noch die eine Minute zu warten“, stellt die Duisburgerin klar. Die betroffene Frau habe dann an der nächsten Kreuzung zusteigen wollen, aber wieder ohne Erfolg an die vordere Tür geklopft.
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„Der Fahrer darf dann aber aus Gründen der Sicherheit niemanden mehr einsteigen lassen. Außerdem hatte sich nach seinen Angaben bereits ein Rückstau mit mehreren Linienbusse hinter ihm gebildet“, so Block. Der Fahrer könne „einzelne kritische Stimmen“ im Bus bestätigen – von Fahrgästen, die den Zutritt der Frau verlangt hätten.
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„Unabhängig von dieser bedauerlichen Situation, deren rechtlicher Hintergrund Außenstehenden vielleicht nicht bekannt war, gab es zudem möglicherweise Verständigungsprobleme zwischen Fahrgast und Fahrer“, so der NIAG-Sprecher. „Sollte das Verhalten des Fahrers als nicht hinreichend höflich wahrgenommen worden sein, bedauern wir dies ausdrücklich.“
Block appelliert aber ganz grundsätzlich an alle Fahrgäste, Tickets möglich passend zu bezahlen – vor allem in Corona-Zeiten, um das Infektionsrisiko zu reduzieren.