Duisburg. Durch Corona braucht Duisburgs Gesundheitsamt fast 1,4 Millionen Euro zusätzlich und mehr Platz für weiteres Personal. Der Corona-Stab zieht um.
Durch die Corona-Krise benötigt das Gesundheitsamt in Duisburg fast 1,4 Millionen Euro zusätzlich. Der Rat der Stadt muss den Mehraufwendungen in der nächsten Sitzung am Dienstag, 15. September, zustimmen.
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Wie die Stadtverwaltung mitteilt, braucht die gegründete Stabsstelle Corona zeitlich befristet weitere 32 Mitarbeiter – vor allem für die Nachverfolgung von Kontakten, Ermittlungsarbeit und Datenpflege.
Die Stabsstelle soll in das Tausendfensterhaus in Ruhrort direkt neben dem Gesundheitsamt umziehen, um die aktuellen Herausforderungen meistern zu können. Dies sei am aktuellen Standort, im ohnehin nur zur zeitlich befristeten Nutzung vorgesehenen Zentrum für Fortbildung an der Königstraße, nicht mehr möglich – schon allein aus Platzgründen.
Duisburger Corona-Stab soll vorerst zwölf Monate lang aufrecht erhalten bleiben
Die gesamten Miet- und Betriebskosten im Tausendfensterhaus belaufen sich demnach für 2020 (drei Monate) auf rund 17.200 Euro und 2021 auf 70.200 Euro. Weitere 60.000 Euro werden benötigt für Computer, Büroeinrichtungen und Material. Der Mietvertrag habe eine Laufzeit von fünf Jahren.
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Wie lange es notwendig sein wird, den Corona-Stab aufrecht zu erhalten, sei von der Pandemie-Entwicklung abhängig, schreibt die Verwaltung. Die Stadt geht derzeit von zwölf Monaten aus. Danach sollen die Räume anderweitig genutzt werden. Der Bedarf innerhalb der Stadtverwaltung sei vorhanden.
Octeo hat sechs Mitarbeiter für tägliche Telefonate zur Verfügung gestellt
Für tägliche Telefonate mit Corona-Infizierten, Kontaktpersonen und -nachverfolgung ist ein zunächst bis Ende des Jahres befristeter Vertrag mit der städtischen Tochterfirma Octeo geschlossen worden, die bereits sechs Mitarbeiter zur Verfügung gestellt hat. Die außerplanmäßigen Aufwendungen betragen hier rund 337.864 Euro.
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Für die Ermittlungsarbeit und Datenpflege werden außerdem 26 Mitarbeiter benötigt. Dieser Bedarf entsteht auch, weil Abordnungen aus anderen Bereichen der Verwaltung enden.
Ein Teil der Tätigkeiten wird demnach bereits von Bachelor-Studenten wahrgenommen, deren Verträge bis Januar/Februar 2021 laufen. Für weitere Stellen gibt es mit Octeo eine gesonderte vertragliche Vereinbarung. So entstehen in diesem Bereich für 2020 voraussichtlich außerplanmäßige Aufwendungen von 697.000 Euro.
Gesundheitsamt soll unabhängig von Corona 15 weitere Stellen bekommen
Darüber hinaus soll das Gesundheitsamt zukünftig, unabhängig von Corona, personell verstärkt werden. Es seien 15 weitere Stellen für diverse Fachbereiche beantragt worden.
Weitere Kosten entstehen durch die Unterstützung der Aids-Hilfe (32.600 Euro für 2020), die den Ausfall der Aids-Koordinatorin kompensieren muss. Sie ist seit März in den Corona-Stab eingebunden.
Darüber hinaus beteiligt sich die Stadt 2020 mit anteilig 55.000 Euro und dann mit 110.000 Euro jährlich an einer Streetworker-Stelle für Drogenkonsumenten in Hamborn. Außerdem müssen 120.000 Euro für integrative Projekte bereitgestellt werden. Und schließlich werden in diesem Jahr 52.500 Euro benötigt, um die Einrichtung eines Gerontopsychiatrischen Zentrums zu bezuschussen.