Duisburg. Der Zulauf im Wahllokal an der Duisburger Falkstraße „plätschert“ – dennoch ist der Dienst spannender als die neuen Wahlhelfer erwartet hätten.

Zum Wählen bitte hier entlang: Pfeile weisen den Wählern in der Gesamtschule an der Falkstraße den Weg. Mit Klebestreifen haben die Helfer im Wahllokal Abstände markiert. Im Eingangsbereich stehen Desinfektionsmittel und Masken bereit, „doch zum Glück halten sich alle an die Maskenregel“, sagt Wahlvorstand Dr. Jens Luge erleichtert.

Seit 1995 schiebt er regelmäßig an Wahlsonntagen Dienst. Es ist nicht so, als hätte er nichts besseres vor, „aber einer muss es ja machen.“ Außerdem: Diesmal gehören zu seinem Team ein paar junge Leute, die zum ersten Mal mitmachen und ein bisschen frischen Wind in die Sache bringen.

Wahlbeteiligung liegt laut Stadt Duisburg leicht über der von 2014

Dr. Jens Luge schiebt seit 1995 immer wieder Dienst an der Demokratie.
Dr. Jens Luge schiebt seit 1995 immer wieder Dienst an der Demokratie. © FUNKE Foto Services | Foto. STEFAN AREND

900 Personen sind in diesem Wahllokal berechtigt, ihre Stimme abzugeben. Etwa ein Drittel hat bereits per Briefwahl das Kreuzchen gemacht. Die Wahlbeteiligung lag in Duisburg um 16 Uhr leicht über der der Kommunalwahlen 2014. „Es plätschert. Die Älteren kommen bis zum frühen Nachmittag, die Jüngeren sind später dran“, weiß Wahlvorstand Luge. Und nicht nur beim Einkaufen gibt es die „auf den letzten Drücker-Kunden“. Bis 18 Uhr dürfte an der Falkstraße also noch einiges los sein.

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„Wenn wir eine Schlange hatten, dann waren das nur zwei, drei Leute, die warten mussten“, beschreibt Luge – und begrüßt gerade ein älteres Ehepaar. Karin Sommer stützt ihren Mann. Sie sehen beide sehr schick aus und dürfen gemeinsam vortreten. „Wir sind schon seit 54 Jahren verheiratet, wir wissen, was der andere wählt“, erklärt Karin Sommer lächelnd. Dann betont sie, dass das Outfit keineswegs dem Sonntagsstaat entsprechen. „Wir waren Kaufleute und haben immer auf Kleidung geachtet.“ Bei dieser Corona-Kommunalwahl merken sie eigentlich kaum einen Unterschied. Am Samstag vorher waren sie noch in der Stadt und haben die vielen Infostände gesehen. Nun sind sie gespannt, wie es ausgeht. Später gibt’s für sie noch ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee bei „Dobbelstein“.

Wahlhelferinnen aus Duisburg haben sich freiwillig gemeldet

Lena Ilgas und Michelle Tipp sind die „Neuen“ im Wahlhelfer-Team. Sie finden den Dienst spannender als sie ihn sich vorgestellt haben.
Lena Ilgas und Michelle Tipp sind die „Neuen“ im Wahlhelfer-Team. Sie finden den Dienst spannender als sie ihn sich vorgestellt haben. © FUNKE Foto Services | Foto: STEFAN AREND

Michelle Tipp und Lena Illgas sind die „Neuen“ in der Mannschaft von Jens Luge. „Ich arbeite bei der Stadt im Archiv und habe mich selbst gemeldet, bevor ich verpflichtet werden konnte“, erzählt Michelle Tipp. Gerade kommt Kundschaft. Erst sucht sie den Namen, der auf der Wahlbenachrichtigung steht, heraus. Dann übergibt die Kollege die Wahlzettel. Später wird abgehakt, dass die Stimmen in der Urne gelandet sind. „Es ist spannender als ich dachte“, sagt Michelle Tipp.

Auch Lena Illgas hat sich freiwillig gemeldet. Die Studentin wohnt erst seit kurzem in Duisburg. Online informierte sie sich über die unterschiedlichen Programme. Die Themenfelder Umwelt und Bildung interessieren sie besonders. „Bei einigen waren die Positionen ähnlich, bei anderen gab es andere Standpunkte. Da habe ich dann geschaut, was am besten zu mir passt“, erklärt Lena Illgas und findet es spannend, dass sie diesmal so hautnah dabei ist.

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Im Nachbar-Wahllokal ist gerade nicht so viel los. „Das täuscht, manchmal kommen da ein paar auf einmal und dann schauen wir zu“, weiß Luge aus Erfahrung. Er schätzt: Eineinhalb Stunden braucht das Team, um die Stimmen auszuzählen. Die Box, auf der „Integrationsratswahl“ steht, wird später abgeholt und separat ausgewertet.