Duisburg. Etwa 1000 Duisburger sammelten beim Rhine Cleanup und der Ruhr Cleanup-Premiere Müll an den Ufern ein. Ein Besuch im Mündelheimer Rheinbogen.
Alte Dosen, der Kraftstofffilter eines Baggers und ein Röhrenfernseher – die freiwilligen Helfer, die sich der Initiative Rhine Cleanups im Duisburger Süden anschlossen, sammelten am Samstag tonnenweise Müll am Rheinufer ein. Etwa 300 Freiwillige aus den Stadtteilen Mündelheim, Serm und Ehingen halfen im Mündelheimer Rheinbogen mit. Bei der dritten Auflage des internationalen Großreinemachens feierte der Ruhr Cleanup Premiere. Als einzige Stadt an beiden Aktionen beteiligt war Duisburg mit insgesamt „über 1000 Helfern, wobei 75 Prozent das Rheinufer bevorzugt haben“, wie die Veranstalter bilanzierten.
Duisburg mit Vereinen und Familien bei Rhein Cleanup und Ruhr Cleanup vertreten
Samstagmorgen, zehn Uhr in Mündelheim. Die Gruppen begeben sich mit von der Stadt gestellten Müllsäcken und Handschuhen an den Fluss. Familien und Ältere decken kleinere Bereiche ab, der TuS Mündelheim und die KG Südstern Serm suchen längere Wege ab.
Kiana Prinssen (12) hilft mit Jette Thelen (12) und Jill Kokotas (12). Sie wollen „Vorbilder für unsere und andere Generationen sein“, sagen die Freundinnen. Klaus Radke ist mit seinem Sohn Ben direkt am Ufer auf der Suche nach Müll und liest ein Fischernetz auf. „Das ist bestimmt uralt“, vermutet Radke.
Neben den beiden hebt Sarah von der Schützenjugend eine verrostete Eisenstange auf. „Ich finde, die Reinigungsaktion ist eine tolle Idee. Gerade im Sommer, wenn man barfuß am Ufer entlang läuft, sind die Glasscherben gefährlich“, erklärt die Mutter des Mädchens.
Bürgervereine und „Offensive für ein Sauberes Duisburg“ organisieren
Die gefüllten Müllbeutel werden von der Feuerwehr und einem Landwirt eingesammelt und zu zwei Containern gebracht. Insgesamt kommen so etwa 20 Kubikmeter Abfall und Schrott zusammen, die von den Wirtschaftsbetrieben abgeholt werden.
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Im Duisburger Süden wird der Rhine Cleanup von den Bürgervereinen Mündelheim, Serm und Ehingen mit Unterstützung von „Offensive für ein Sauberes Duisburg“-Vorstandsmitglied Frank Salamon organisiert.
„Besonders in Bezug auf den möglichen Kiesabbau im Mündelheimer Rheinbogen wollen wir darauf aufmerksam machen, dass wir an unserer Rheinaue hängen“, erklärt Klaus Drechsler, Vorsitzender des Bürgervereins. „Und zusammen als Bürger tun wir etwas um unser Zuhause sauber zu halten.“
Frank Salamon appelliert an die Anwohner, „auf unser Umfeld Acht zu geben. Touristen sollten ihren Müll mitnehmen, wenn sie sich am Rheinufer aufhalten.“
Schwimm- und Paddel-Club „Ackerfähre“ sammelte zu Lande und zu Wasser
Der Rhine Cleanup (Infos: www.rheincleanup.org) findet von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung in den Niederlanden statt. Die Bilanz 2020, so die Organisatoren: „35.000 Helfer und 320 Tonnen Müll.“
Beim ersten Ruhr Cleanup waren 5000 Helfer zwischen Sauerland und Duisburg dabei, darunter zum Beispiel 32 Mitglieder des Schwimm- und Paddel-Clubs Ackerfähre (SPCA).
Sie suchten „zu Wasser und zu Lande mehrere Kilometer der Ruhr ab und trugen über 20 Säcke Müll zusammen“, berichtet SPCA-Pressewart Stefan Melulis.