Duisburg-Homberg. Die Dienststelle ist zu klein. Künftig wird es im Duisburger Westen nur noch die rund um die Uhr besetzte Polizeiwache in Rheinhausen geben.
Gleich zwei Homberger Wachen von Rettungskräften werden bald Geschichte sein. An der Viktoriastraße wird, der Zeitpunkt ist noch offen, die Polizeiwache verschwinden und an der Lauerstraße schließt Ende September die Wache der Johanniter Unfallhilfe. Die Polizeiwache zieht nach Ruhrort um. Wohin die Krankenwagen der Johanniter fahren, ist indes noch nicht klar. Sie würden übergangsweise auf Nachbarwachen in Oberhausen und Dinslaken untergestellt.
Die Ordnungshüter wollen in Ruhrort die beiden Wachen aus Homberg und Meiderich verschmelzen. Beide seien in einem für den Polizeidienst eigentlich ungeeigneten Zustand, sagt die Duisburger Polizeipräsidentin Elke Bartels im Gespräch mit der Redaktion. „Die Polizei in Duisburg ist überhaupt arm dran mit ihren Liegenschaften. In fast allen Bereichen haben wir eine ziemlich marode Bausubstanz.“
Wer reinkommt, steht sofort vor den Polizisten am Tresen
Die Wache in Homberg sei ein ehemaliges Ladenlokal, in dem es sehr eng sei. Eigensicherung könne da kaum betrieben werden, weil die „Kunden“ direkt vor den Polizisten am Tresen stehen. An der Meidericher Lohengrinstraße sei es ähnlich.
Das Gebäude, welches die Polizei beherbergt, eine ehemalige Weberei, sei inzwischen derart marode, dass es nicht mehr sanierungsfähig sei. Aber auch geschlechtergetrennte Umkleiden seien nur schwer zu realisieren. Darum soll in Ruhrort eine zentrale größere Wache entstehen.
In Homberg ist nur eine Streifenwagenbesatzung und ein Dienstgruppenleiter im Einsatz
Bereits jetzt sei Homberg die kleinste Wache in der Stadt. Regelmäßig im Dienst sei dort nur eine Streifenwagenbesatzung und ein Dienstgruppenleiter, der auf der Wache sei. In den Abendstunden des Wochenendes käme noch ein zusätzliches Fahrzeug dazu. Wenn da jemand krank werde, könne entweder ein Streifenwagen nicht besetzt werden oder die Wache sei verwaist. In Ruhrort könne man auf einen größeren Personalpool zurückgreifen, um so etwas abzufangen. Bartels: „Wir versuchen, in die Mitte zu kommen. Da ist Ruhrort als Standort sehr geeignet.“
Geplant sei, dass Anfang nächsten Jahres mit dem Bau der neuen Wache begonnen werde. Es sei ein Trugschluss zu denken, dass eine Wache Sicherheit erzeuge. „Es sind die Streifenwagen und die Bestreifung“, so Bartels.
Die Bezirksbeamten sollen in den Stadtteilen bleiben
Schon jetzt könne die Leitstelle im Computer genau sehen, wo sich die Fahrzeuge befinden und würde immer die Einheiten schicken, die am nächsten dran sind. Da komme es gar nicht so sehr auf die Wache an.
Bleiben wird in Homberg die Wache der Wasserschutzpolizei an der Moerser Straße. Außerdem sollen die Bezirksbeamten in ihren jeweiligen Stadtteilen bleiben und auch Büros dort bekommen. Derzeit gibt es einen für Homberg, zwei für Hochheide und einen für Baerl. Im Westen wird es zukünftig nur noch die rund um die Uhr besetzte Polizeiwache Rheinhausen an der Ulmenstraße geben.
Ebenfalls nicht mehr dem Stand der Technik entspreche die Wache der Johanniter an der Lauerstraße, sagt der Pressesprecher des JUH-Regionalverbandes Rhein-Ruhr, Norman Hofmann. „Die Fahrzeuge sind in den letzten Jahren immer größer geworden, daher wird es immer enger in den Hallen.“
Der Hausnotruf wird bereits aus der Nachbarstadt Moers koordiniert
Insbesondere auch, weil es sich bei der Liegenschaft um keine originäre Rettungswache handelt, sondern um eine alte Wäscherei, die danach erst eine Kneipe war, bevor die Retter dort einzogen. Mehrere Krankenwagen und eine ehrenamtliche Katastrophenschutz-Einheit sind in Homberg stationiert. Der Hausnotruf wird bereits aus der Nachbarstadt Moers koordiniert.
Der Homberger Rettungswagen, der von den Johannitern besetzt wird, steht fest auf der Feuerwache in Homberg, die rund 100 Meter entfernt liegt. Wohin die Einheiten am Ende verlegt werden, ist noch offen. „Es gibt zwei bis drei Optionen als Zwischenlösung.“ Auch der Immobilienmarkt gebe derzeit nichts Passendes her. Entweder seien die Objekte viel zu groß oder viel zu klein. „Wir wollen keine Schnellschuss-Optionen, sondern einen strategischen Punkt, den wir entweder lange mieten oder kaufen können.“