Duisburg. Kinder und Jugendliche wollen auf Fahrrädern in Duisburgs City für bessere Bedingungen für Radfahrer demonstrieren. Ziel ist „Vision Zero“.

Radeln für ein fahrradfreundliches Duisburg: Am 20. September um 15 Uhr werden Kinder und Jugendliche auf ihren Drahteseln die Straßen der Duisburger Innenstadt füllen. Mit dieser Aktion des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) soll auf schlechte Bedingungen für Fahrradfahrer in Duisburg aufmerksam gemacht werden. Die brachten der Stadt bereits einen Negativpreis ein.

Kinder sollen sich in Duisburg sicher bewegen können

Die bundesweite Demo „Kidical Mass – Platz da für die nächste Generation“ sollte bereits im März stattfinden. Coronabedingt wurde sie auf September verschoben und findet unter geltenden Hygieneregeln statt. Die Polizei wird die Straßen sichern, sodass auch die Kleinsten in Begleitung der Eltern mitradeln können.

Das Ziel der Demo ist klar: Die Verkehrslage in Duisburg soll sich ändern. „Kinder und Jugendliche stehen im Mittelpunkt“, erklärt Wolfgang Dewald, der Verantwortliche für Kidical Mass in Duisburg. „Das Elterntaxi boomt und vor den Schulen kommt es immer häufiger zu Unfällen. Fahrradfahren ist eine gute Alternative und fördert die Selbstsicherheit im Straßenverkehr. Viele Eltern haben allerdings zurecht Angst um ihre Kinder. Platzmangel und schlechte, unsichere Radwege sind der Standard.“

Selbstständigkeit, Gesundheit und Umwelt

Hinzu kommen Gefahren wie das Dooring – das unvorsichtige Öffnen von Autotüren – und die toten Winkel der vielen Lkw-Fahrer in Duisburg. „Wir möchten diese Möglichkeit zur Prävention wahrnehmen“, sagt Polizeihauptkommisar Arndt Rother. „Eine Fahrradstreife wird die Demo begleiten und im Kant-Park wird es Infostände geben.“ Die Unfälle sollen schon bei der Planung vermieden werden. „Unser Ziel ist die Vision Zero – keine Verletzten und Toten im Straßenverkehr“, erzählt Wolfgang Dewald. „Wir fordern ein sicheres Schulradwegnetz und die aktive Einbindung von Kindern und Jugendlichen in den Stadtentwicklungsprozess.“

Radfahren schützt auch unsere Umwelt. „Wir möchten die Menschen weg vom Auto und hin zum Fahrrad bringen“, erklärt Aktivist Heinrich Jahn von „Fridays for Future“. Noch seien die Duisburger Straßen nicht gut genug. „Wir möchten dem neuen Stadtrat aber direkt eine Aufgabe mit auf den Weg geben.“

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Bundesweit erhält die Aktion Unterstützung von Greenpeace und dem Kinderhilfswerk. In Duisburg haben sich die Polizei und das Mercator-Gymnasium angeschlossen. „Der ADFC bietet seine Hilfe allen an, die ähnliche Projekte planen“, sagt Wolfgang Dewald. „Wir wollen ein Umdenken in der Verkehrspolitik erreichen.“