Duisburg. Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans kam am Donnerstag zu einer Diskussion mit jungen Kandidaten für die Kommunalwahl nach Duisburg.

Die Verbindungen von Norbert Walter-Borjans zu Duisburg sind vielfältig. Dreimal war er bei OB Sören Link zu Gast, seit der sich vor neun Monaten in der Mercator-Halle für die Wahl zum SPD-Führungsduo mit Saskia Esken vorstellte. Stadtdirektor Martin Murrack war fünf Jahre lang sein Büroleiter als Kölner Kämmerer und NRW-Finanzminister. Am Donnerstag diskutierte der 67-Jährige mit jungen Kandidaten für die Kommunalwahl im Museumscafé im Kantpark.

Verbesserungen für ihre Stadt, ihren Ortsteil wünschen sich die Bürger, berichten die Kandidaten. Weniger Schlaglöcher, bezahlbarer Wohnraum, ein besserer ÖPNV, sanierte Schulen, Jugendzentren – das sind die Themen, auf die sie an Infoständen und in Gesprächen mit den Bürgern hingewiesen werden.

Kandidaten: Mehr Geld für Bildung, Straßen, Schulen

„Bildungsorte außerhalb der Schulen werden nicht ausreichend gefördert. Wir drohen eine ganze Generation zu verlieren“, warnt Jennifer Jonczyk für ihren Marxloher Wahlbezirk. Vieles scheitert an der prekären Finanzlage der Stadt. Ohne eine Beteiligung von Bund und Land an einem Altschuldenfonds, da sind sie mit ihrem Parteichef einig, wird sich daran wenig ändern.

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„Das Thema steht bei uns ganz oben“, versichert Walter-Borjans. Der Bund habe mit der dauerhaften Übernahme eines Teils der Sozialkosten der Stadt bereits eine Entlastung gewährt, nun müsse das Land nachziehen. Doch bezüglich einer schnellen Einigung ist er skeptisch: „Armin Laschet macht in NRW nichts, auch im Bundestag sehe ich dafür in dieser Legislatur keine Mehrheit.

Walter-Borjans: Jetzt in die Zukunft investieren

Auch Finanzminister Olaf Scholz sollte CDs mit den Namen von Steuersündern ankaufen, empfiehlt Sven Engert. Der Parteichef würde lieber „Unternehmen stärker belasten, die keine Gewinne machen, aber keine Steuern zahlen, wie Amazon.“ Die Regeln für das Zusammenleben müssten für alle gelten, meint „NoWaBo“. Es fehle nicht an guten Ideen, findet der Juso-Vorsitzende Jannik Neuhaus: „Aber wenn alles an den Finanzen scheitert, stärkt das den rechten Rand.“

Bange machen gilt nicht, meint Walter-Borjans mit Blick auf Duisburg: „Ich finde die Stadt unglaublich inspirierend, die SPD ist hier jung. Es geht darum, gemeinsam eine Zukunft zu bauen. Junge Leute wie Sie entscheiden jetzt darüber, was wirtschaftlich, ökologisch und sozialpolitisch in den nächsten 20 Jahren passiert.“